Siegfried Hug (links) und Oliver Heidekrüger aus Tannheim (rechts) kutschieren als Trucker den Hilfstransport des Freundeskreises Oradea nach Rumänien. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Siegfried Hug und Oliver Heidekrüger bringen erneut Hilfsgüter nach Rumänien

Villingen-Schwenningen. Ostern werden Siegfried Hug und Oliver Heidekrüger nicht zu Hause in Tannheim verbringen, sondern in Oradea in Rumänien, wohin sie für den Freundeskreis Oradea Villingen-Schwenningen einen vollbeladenen Lastwagen mit gespendeten Hilfsgütern transportieren.

Beide sind nicht das erste Mal dabei. Für Siegfried Hug sind es mehr zehnte Transporte und für Oliver Heidekrüger auch schon fünf. Zu diesem ehrenamtlichen Job kamen sie einstmals rein zufällig.

Der Freundeskreis Oradea hat in Tannheim gute Unterstützung und eines Tages wurde Siegfried Hug vom Tannheimer Transport-Unternehmer Christoph Zimmermann, der selbst mehrmals nach Oradea fuhr, gefragt, ob er mal aushelfen könnte.

Arbeitsurlaub und Weltenbummeln, warum nicht, sagte sich Siegfried Hug, und war trotz der Strapazen beeindruckt. In Rumänien könne man die in VS und Umgebung abgegebenen guten Sachen, unter anderem Möbel und Gerätschaften, gut gebrauchen. Die Fahrt nach Oradea lohnt sich auf alle Fälle.

Die Holzfacharbeiter Siegfried Hug und Oliver Heidekrüger aus einem Tannheimer Holz-Betrieb wissen, wovon sie reden. Die beiden sind nicht nur Arbeitskollegen, freizeitmäßig sind sie aktive Osemali. Oliver Heidekrüger selbst ist bei den Narren im Elferrat. Das "Road-Abenteuer" wird von den Familien mitgetragen, der Arbeitgeber hat den Urlaub genehmigt. Im Industriegebiet Deißlingen übernahmen sie den voll bepackten und voll betankten Sattelzug.

Allein fahren sie nicht nach Rumänien, im Konvoi mit dabei ist auch Udo Schäfer aus Brigachtal mit dem Fahrzeug einer anderen Spedition. Rund 20 Stunden Fahrt liegt vor ihnen.

Sie sprechen sich ab, wie sie am besten nach München kommen. Der Handy-Verkehrs-Check ist aufschlussreich. Die Autobahn Stuttgart-Ulm ist zu, ob über Tuttlingen nach Ulm oder ab Mengen in Richtung Memmingen nach München, das müsse sich noch herausstellen. Durch Österreich sei sowieso eine Baustelle an der anderen, wissen sie. Es sei aber schon besser geworden als vor zehn Jahren.

Es gibt im Grunde genommen eine durchgängige Autobahnlinie bis nach Oradea, das nicht weit von der ungarischen Grenze entfernt liegt. Auch mit der Zollabfertigung habe sich vieles gebessert in den zehn Jahren. Rund 2500 Kilometer sind es hin und zurück. Je nachdem wie sie den Truck "jagen" können oder müssen, braucht das Fahrzeug 25 bis 30 Liter Sprit.

In Oradea wird ihr Truck im Caritas-Zentrum entladen. Vor Ort wird das Organisationsteam mit Irmgard Rösch sein, die alles schon in die Wege geleitet haben.

Die beiden Fahrer bekommen ihr Quartier zugewiesen. Bis Sonntag können sie dann die nicht mehr ganz unbekannte Umgebung genießen und werden auch die Ostervorbereitungen- und Feierlichkeiten der christlichen Konfessionen vor Ort miterleben.

Am Ostersonntag geht es auf die Rückfahrt, am Dienstag holt sie wieder der Alltag ein.