Anja Keller (von links), Mareike Drobny und Cora von Pape suchen nach mitwirkenden Bürgerinnen und Bürgern aus Schwenningen, Villingen und Tannheim. Foto: Städtische Galerie Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtische Galerie: Künstlerin sucht Mitwirkende aus der Bevölkerung / Mareike Drobny erforscht kunstvoll die Stadtbezirke

VS-Schwenningen. Im Jahr 2017 feiert die Stadt Villingen-Schwenningen seine urkundliche Ersterwähnung. Anlässlich dieser 1200-Jahr-Feier entwickelte die Städtische Galerie unter dem Thema "Aufbruch 817 bis 2017; Wege in die Zukunft: Schwenningen – Tannheim – Villingen" neben anderen Ausstellungen im "Lovis-Kabinett", ein Skulpturen-Projekt für die Stadtbezirke Schwenningen, Tannheim und Villingen.

Kuratiert wird das Skulpturen-Projekt von der Kunsthistorikerin Cora von Pape aus Baden-Baden. Aus einer Gruppe von sechs international etablierten Künstlern hatte eine prominent besetzte Jury bereits im Februar 2016 die Projektvorschläge der Künstler Mareike Drobny aus Berlin, Philipp Goldbach aus Köln und Daniel Roth aus Karlsruhe zur Realisierung ausgewählt. Diese setzen sich in den eigens für Schwenningen, Tannheim und Villingen konzipierten Arbeiten auf vielfältige Weise mit Aspekten der Ersterwähnung der drei Stadtbezirke in der Schenkungs-Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen vom 4. Juni 817 auseinander.

Mareike Drobny wurde 1983 in Neustadt/Aisch geboren. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin. In ihrem Kunst-Projekt "Teil sein" werden die Stadtbezirke gleichberechtigt einbezogen. Die Künstlerin geht der Frage nach, wie sich die drei Ortsbezirke historisch entwickelt haben, wohin sie sich bewegen und was sie trotz ihrer Unterschiede gemein haben. Zu ihrem dritten Workshop am 21. Januar von 15 bis 18 Uhr, lädt Mareike Drobny alle interessierten Bürger der drei Stadtbezirke in den Kleinen Saal im Theater am Ring, Romäusring 1, 78050 Villingen-Schwenningen, ein.

Im Workshop erläutert die Künstlerin Details zu ihrer Arbeit: So werden mit Hilfe von GPS-Geräten, die den Teilnehmenden für einen für sie frei wählbaren Zeitraum ausgehändigt werden, ein virtuelles Bewegungs- und Beziehungsnetzwerk zwischen den drei Stadtbezirken erstellt. Aus den von den GPS-Geräten aufgenommenen Bewegungsprofilen der Teilnehmenden zwischen den drei Ortsteilen erarbeitet die Künstlerin anschließend ein visuelles Streckennetz, das einer vereinfachten Landkarte für Schwenningen, Tannheim und Villingen gleichen wird. Mit den Teilnehmern bei den zwei vorangegangenen Workshops in Schwenningen und Tannheim hat sich bereits ein Streckennetz mit den Bewegungsprofilen der Teilnehmern aufgebaut, das nun erweitert werden soll.

Die anonymisierten Ergebnisse dieser Bewegungsprofile werden bis März 2017 in unterschiedlicher Form in den drei Stadtbezirken erscheinen: in Schwenningen wird auf gemieteten Werbeflächen in der Innenstadt und an Hauptverkehrsachsen die Entwicklung und die Ausdehnung der Verbindungsgrafik in Signalfarben sichtbar. Wechselnde Poster machen das Bild von dem Gesamtzusammenhang der drei Stadtbezirke deutlich.

In Villingen wird auf dem Marktplatz eine Bodengrafik aus gelben Markierungslinien entstehen, die den Ort in Beziehung zu den beiden anderen Stadtbezirken zeigt.

In Tannheim wird ein graphischer Schnittpunkt, der sich aus dem Bewegungsbild der Bürgerbeteiligung ergibt, als skulpturales Objekt in Steinguss realisiert.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Lust auf ein Abenteuer im Werden und Mitwirken von aktueller Kunst haben, werden gebeten sich verbindlich bis zum 6. Januar bei Mareike Drobny unter info@teilsein.info oder bei der Städtischen Galerie telefonisch (07720/82 10 98) oder per E-Mail an galerie@villingen-schwenningen.de anzumelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.