Helfer aus der Fachstelle Sucht und der Mobilen Jugendarbeit werden am "Schmotzigen" in der Färberstraße in Villingen alkoholisierten Jugendlichen beistehen (von links): DHBW-Student Marvin Czech, Annika Isak, Steffen Helbig, Andreas Menge-Altenburger, Inge Häßler und Pia Wenzler. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Wohnwagen der Fachstelle Sucht steht bereit / Aufwärmen und Quatschen

Am Schmotzigen Dunschtig beziehen sie in der Villinger Färberstraße mit ihrem Wohnwagen wieder Position: die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen der Fachstelle Sucht und die Streetworker der Mobilien Jugendarbeit.

VS-Villingen. Schon Tradition hat die mobile Anlaufstelle für all jene Jugendlichen, die im Trubel der Straßenfasnet Hilfe, Zuspruch oder Ruhe suchen, "Erwachsene weisen wir aber nicht ab", sagt Streetworkerin Annika Isak lächelnd.

Direkt vor dem "Irish Pub", aber außerhalb der Einsicht der Videokameras – "wir wollen Anonymität gewähren" – wird der Wohnwagen in einer "alkoholfreien Zone" stehen. Dort kann man sich aufwärmen, zurückziehen, einen Tee trinken und sich Dank der spendablen Firma Kutmühle Brezeln und süße Teile genießen.

Und nicht nur das: immer wieder suchen die Jugendlichen auch das Gespräch über persönliche Probleme, weiß Steffen Helbig von der Mobilen Jugendarbeit. Pia Wenzler, die für die Fachstelle Sucht in Sachen Prävention viel an Schulen unterwegs ist, freut sich auf so manches Wiedersehen und Inge Häßler von der Jugendberatung kennt man auch schon.

Das Hilfeangebot besteht schon seit vielen Jahren, wird gerne angenommen und ist bei den Heranwachsenden positiv besetzt. "Es schaut immer wieder jemand auch einfach nur so vorbei", freut sich Fachstellenleiter Andreas Menge-Altenburger über die Akzeptanz des Angebotes.

An Westen erkennbar

Rund ein Dutzend an orangenen Warnwesten erkennbare Helfer werden am Donnerstag in der Zeit zwischen 10 Uhr und drei Uhr nachts in Schichten parat stehen und sich auch durch die Färberstraße bis hin zum Rietgarten bewegen.

Die Erfahrung zeigt, dass in dieser Zeit und auch nur am Donnerstag gleich nach den Schülerbefreiungen viele Jugendliche dem Alkohol mächtig zusprechen. Manche zu mächtig – sie werden häufig von Freunden zum Wohnwagen gelotst, von hier werden die Eltern, vielleicht sogar der Notarzt alarmiert. Manchmal reichen auch ein paar Minuten Auszeit. Allerdings: "Es war schon schlimmer", hat Annika Isak festgestellt.

Normalerweise wird das Tandem aus Fachstelle Sucht und Mobiler Jugendarbeit noch von der pro-familia-Beratungsstelle begleitet. Ausnahmsweise und aus personellen Gründen ist das diesmal nicht der Fall – für Kondome muss an diesem Tag daher jeder selber sorgen.