Der Anschlusstreffer der Nullachter durch Nedzad Plavci (links), hier gegen den Kehler Aron Zimmerer, kam zu spät. Offen ist, ob Plavci beim FC 08 einen neuen Vertrag unterschreibt. Foto: Marc Eich

Oberliga: Nach dem 1:2 in Kehl blickt Coach Martin Braun voraus. David D’Incau verlässt wohl die Villinger.

Mit vier Siegen in Folge hat sich der FC Villingen aus dem Kreis der abstiegsbedrohten Teams ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle verabschiedet. Am Ostermontag unterlagen die Nullachter beim Kehler FV erstmals wieder mit 1:2. Vier Tage zuvor hatte sich am Gründonnerstag der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei bei seinem offiziellen Antrittsbesuch im ebm-papst-Stadion als "Glücksbringer" erwiesen.

Dieser erlebte einen 5:2-Sieg gegen den 1. FC Bruchsal mit. Damit knüpften die Villinger nach der Siegesserie gegen die Spitzenteams auch im Duell mit dem abstiegsbedrohten Aufsteiger nahtlos an ihre zuletzt erfolgreichen Auftritte an. Nach dem schnellen 1:1-Ausgleich von Dragan Ovuka erzielte Tevfik Ceylan die Führung. Mit seinen Saisontreffern 12 und 13 baute Benedikt Haibt den Vorsprung auf 4:1 aus, ehe Mario Ketterer zum 5:1 traf. Danach bemängelte Braun einfache Fehler seiner Schützlinge. Unter dem Strich zeigte er sich mit dem bisherigen Saisonverlauf aber sehr zufrieden. "Wir haben etwas geschafft, was uns viele nicht zugetraut haben", meinte der Villinger Trainer.

Gleichzeitig warnte Braun nach dem Erfolg gegen Bruchsal vor der schweren Aufgabe am Ostermontag beim abstiegsbedrohten Kehler FV. Zunächst einmal schonte der 08-Coach in Kehl seine zuletzt stark aufspielenden Youngster Tevfik Ceylan und Kai Brünker. "Tevfik war am Samstag mit seiner Steißbeinprellung noch nicht schmerzfrei und Kai hat seit längerer Zeit an der Achillessehne Probleme." Mit Brünker hatte Braun besprochen, ihn so lange pausieren zu lassen, bis er beschwerdefrei ist.

Für die beiden Talente spielten die gegen Bruchsal eingewechselten Tobias Weißhaar und Jago Maric im Mittelfeld. Benedikt Haibt und Christian Jeske übernahmen die Positionen in der Angriffsspitze. "Man hat dann ein bisschen gemerkt, dass Kai und Tevfik gefehlt haben", räumte Braun ein. Denn als Ceylan eine halbe Stunde vor dem Ende eingewechselt wurde, lebte das Villinger Angriffsspiel noch einmal auf. "Wenn wir früher das 2:1 machen, wäre es für die Kehler schwierig geworden", ist sich der 08-Coach sicher. Doch Nedzad Plavci traf erst in der 90. Minute per Strafstoß zum Anschlusstreffer. Kurz danach war Schluss.

Jetzt steht den Nullachtern am Samstag das Duell gegen den um einen Punkt besseren Tabellennachbarn FV Ravensburg bevor.

Unterdessen deutet sich an, dass David D’Incau den Verein zum Saisonende verlassen wird. Für den Kapitän ist der hohe Aufwand mit den langen Anfahrten von seinem Wohnort Konstanz aus neben Familie und Beruf wohl nicht mehr vereinbar. Bei Nedzad Plavci ist bezüglich seiner sportlichen Zukunft keine endgültige Entscheidung gefallen. "Wir sind noch in Gesprächen. Beide Seiten überlegen aber, ob es noch Sinn macht, dass er bei uns bleibt", erklärte dazu 08-Coach Martin Braun. Bei Dragan Ovuka scheint die Vertragsverlängerung wohl nur eine Frage der Zeit zu sein. Der Trainer geht davon aus, dass vom jetzigen Kader vier bis sechs Spieler kommende Saison nicht mehr dabei sein werden. Sicher ist, dass Tobias Bea und Mario Ketterer den Verein verlassen. Zudem wechselt Markus Knackmuß in den Trainerstab. Dazu kommt voraussichtlich noch D’Incau – und eventuell Plavci.

Was eventuelle Neuverpflichtungen betrifft, gibt es noch keine konkreten Entscheidungen. "Wir haben 15 Spieler aus diversen Ligen, die wir beobachten", so der Villinger Trainer. Davon sollen zwei bis drei Akteure verpflichtet werden. "Wir werden aber keine Spieler holen, bei denen wir den Eindruck haben, sie wollen in Villingen ihre Karriere auslaufen lassen", betonte Braun.