Die Band der evangelischen jungne Gemeinde Schwenningen sorgte für einen schwungvollen Einführungsgottesdienst. Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelische Kirchengemeinde: Simon Ziegerer Nachfolger für Markus A. Grapke

14 Monate hat es gedauert, bis die Pfarrstelle von Markus A. Grapke wieder besetzt wurde. Gestern hielt Simon Ziegerer in der Johanneskirche seine erste Predigt für die evangelische Kirchengemeinde Schwenningen. Er wurde herzlich aufgenommen.

VS-Schwenningen. "Wir freuen uns, dass die Vakatur (pfarrerlose Zeit) zu Ende ist", sagten Pfarrer Andreas Güntter sowie Pfarrerin Märit Kaasch und hießen den 29-Jährigen in der Gemeinde willkommen. "Der Oberkirchenrat hat dich für drei Jahre nach Schwenningen geschickt", machte Kaasch kein Hehl daraus, dass Ziegerer die Entscheidung nicht selbst gefällt, "aber angenommen" habe.

Seine erste Arbeitswoche liege bereits hinter ihm, berichtete der junge Theologe aus dem nördlichen Schwarzwald und gab zu: "Ich bin eigentlich noch gar kein Pfarrer – die Ordination ist erst in einer Woche". In seiner ersten Predigt vor der Gemeinde sprach Ziegerer im Einführungsgottesdienst über das Bekenntnis zu Gott. War das zu Zeiten Jesu öffentlich zu tun noch höchst gefährlich, weil die Zuwendung allein dem Kaiser gelten musste, so sei der Glaube heute ohnehin eher Privatsache und geschehe zumeist im Verborgenen. Mit der Schilderung der Geschichte des BILD-Reporters Daniel Böcking, der sich im Alter von 36 Jahren zu Gott bekannte, damit seinem Leben eine Wende gab und zu "innerer Ruhe und Zuversicht fand", schlug Ziegerer den Bogen zu allen Predigtzuhörern, den Zweiflern, den Treuen und den Gelangweilten: Gott warte auf alle und wolle sich ansprechen lassen. Für einen jungen und schwungvollen Gottesdienst sorgte die musikalische Begleitung durch die Band der evangelischen jungen Gemeinde Schwenningen (ejgs).

In den Fürbitten bat man nicht nur darum, dass Simon Ziegerer in Schwenningen ein Stück Heimat finden, sondern auch dafür, dass seine Gemeinde sich als "offen für neue Ideen und Impulse" zeigen möge. Pfarrerin Kaasch verabschiedete den Kirchengemeinderat Florian Neumeister und hieß dessen Nachfolger Volker Hass willkommen. Er wolle sich besonders einsetzen für die "wundervolle" Gottesdienstordnung in Schwenningen und für die Musik, "damit sie noch schöner wird als sie schon ist", kündigte Hass an. Mit der Einführung Ziegerers sei man nun fast zur Normalität zurückgekehrt und könne wieder in allen Kirchen Gottesdienste anbieten, so Kaasch. Nach dem Gottesdienst gab es Kaffee, Kuchen und Grußworte, unter anderem von Oberbürgermeister Rupert Kubon.