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Parkfläche soll überbaut werden / Planungen noch in Anfangsphase / Übergangslösung gesucht

Von Marc Eich

Wie geht es mit dem Amtsgericht weiter? Das zuständige Amt plant derzeit einen Neubau zwischen Hauptgebäude und Gefängnis. Es werden jedoch auch noch Übergangslösungen gesucht.

Villingen-Schwenningen. Die Zeit drängt, doch schnelle Lösungen sind nicht in Sicht. Eigentlich bräuchte das Amtsgericht, das derzeit auf vier Standorten verteilt ist, aufgrund von Platzmangel dringend neue Kapazitäten. Auch deshalb, weil, wie bereits berichtet, mit der Notariatsreform zum 1. Januar 2018 die Nachlass- und Betreuungsabteilung der Notariate organisatorisch in die Amtsgerichte eingegliedert wird.

Das zuständige Amt für Vermögen und Bau in Konstanz hatte vorgeschlagen, einen Erweiterungsbau in der südlich angrenzenden Grünanlage am Hauptgebäude in der Niederen Straße zu realisieren. Doch dem Vorhaben schob der Gemeinderat und der Technische Ausschuss einen Riegel vor – die Grünanlage sei ein zu wichtiger Bestandteil des historischen Villinger Stadtbildes.

Amt prüft alle Optionen

"Die Entscheidung kam nicht überraschend, wir waren im Vorfeld über die Haltung der Stadtverwaltung informiert worden – insofern haben wir mit der negativen Entscheidung des Gemeinderats gerechnet", hat Thomas Steier der Leiter vom Amt für Vermögen und Bau in Konstanz den Beschluss bereits verdaut. Er und seine Kollegen konzentrieren sich derzeit deshalb vor allem auf schnelle und praktikable Lösungen.

So überprüfe man alle Optionen nochmals und beobachte vor allem den Mietmarkt. Man sei deshalb im Gespräch mit dem Amtsgericht, ob Interimslösungen in Frage kommen. "Unser Augenmerk konzentrieren sich derzeit auf das Notariat in der Schwenninger Straße, wo Räumlichkeiten zur Verfügung stehen", so Steier.

Was die langfristige Erweiterung der Fläche am Hauptgebäude betrifft, so will man "auf eigenem Grund und Boden" den Erweiterungsbau realisieren – das Alte Tonhallen-Areal als möglichen Standort schließt das Amt für Vermögen und Bau vorerst aus. Steier: "Wir favorisieren den Neubau zwischen Amtsgericht und Justizvollzugsanstalt, dies ist auch so mit der Stadtverwaltung abgestimmt." Dort befindet sich momentan der dem Land zugehörige Parkplatz für die JVA und das Amtsgericht.

Unterstützung der Stadt

Der Amtsleiter betont, dass sowohl die Stadt als auch die untere Denkmalschutzbehörde hierzu "jegliche Unterstützung" zugesagt haben. Bevor man jedoch in die nötige Planung einsteigen und das Vorhaben mit den Beteiligten diskutieren kann, müssen noch Abstimmungen mit den vorgesetzten Dienststellen des Amtes vorgenommen werden.

Der Grund: Derzeit seien im Zuge der Notariatsreform bei vielen Amtsgerichten bauliche Maßnahmen geplant, "so dass vor allem die Prioritätensetzung in Abhängigkeit von den finanziellen Möglichkeiten abzustimmen ist." Klar ist für Steier, dass die weitere Nutzung des Amtsgerichts nicht zu Debatte steht – man will in jedem Fall an dem Standort bleiben.

Fraglich ist aber, wie zukünftig die Parksituation gestaltet werden soll, da im Falle des Erweiterungsbaus wohl einige Stellplätze wegfallen würden. Diese Frage lässt sich laut Thomas Steier aber erst "im Zuge der planerischen Untersuchung" beantworten – erst dann sei klar, wie viel Plätze für das Amtsgericht inklusive Erweiterungsbau und die JVA benötigt werden.

Wann dies alles feststeht, ist aber noch unsicher – ein Zeitfenster kann noch nicht genannt werden. "Alle Beteiligte gehen davon aus, dass eine vorübergehende Behelfslösung gefunden werden muss", zeigt der Amtsleiter auf, dass ein möglicher Neubau in der Innenstadt sicherlich noch Zeit braucht.