Ideen für die Neugestaltung des Neckarparks werden an die Pinnwand geheftet. Foto: Streck

Bürgerworkshop zur künftigen Gestaltung des Geländes. Zorn der Anwohner entlädt sich bei Veranstaltung.

VS-Schwenningen - Viele gute Ideen zur Neugestaltung des ehemaligen Landesgartenschaugeländes hatten am Donnerstagabend Schwenninger, die zum Bürgerworkshop Neckarpark ins Rathaus gekommen waren. Großen Raum nahmen auch die Beschwerden der Anwohner über Lärm und Verunreinigungen vor ihren Wohnungen ein.

Die von der Verwaltung beauftragte Landschaftsarchitektur-Firma Arbol aus Rottweil hatte die Sitzungsleitung. Landschaftsarchitektin Iris Grimm hielt einen kurzen Rückblick auf das, was vor der Landesgartenschau auf dem Gelände war und wie der Neckarpark, der aus dem Gartenschaugelände entstanden ist, künftig aussehen soll.

Sie fragte in die Runde der Bürger – weit mehr Interessenten als die 25 angemeldeten waren gekommen – was für sie ein Park attraktiv mache. Er müsse für Bürger sein, generationsübergreifend, viele Blumen haben und die vier Jahreszeiten widerspiegeln.

Als sie auf die Probleme und Konflikte zu sprechen kam, entlud sich der Anwohnerzorn. Sie verwies auf erste Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden, nämlich der Einbau von Pollern, die ein Befahren der Straße rund um die Wohnanlage zu bestimmten Zeiten nur für Anlieger möglich machen und die Schaffung einer Fahrradstraße im rückwertigen Bereich der Häuser. Sie schlug als weitere Maßnahmen vor, einen Ruhe- und Rastgarten einzurichten, ebenso einen ruhigen Spiel- und Büchergarten.

Einige Anwohner des Neckarparks hielten entgegen, dass es in der Nacht nicht auszuhalten sei wegen der dauernden Lärmbelastung von Betrunkenen. Am anderen Morgen seien die Flächen verdreckt mit zerborstenen Flaschen und Unrat. "Das können und wollen wir nicht annehmen. So geht das nicht mehr weiter", meinte ein Anwohner. Mehrere Stimmen wurden laut, dass die Sitzgelegenheiten und Spielgeräte in unmittelbarer Nachbarschaft der Häuser entfernt werden müssten. Denn, was sich da vor allem in den Nachtstunden abspiele, sei "jenseits von gut und böse". Lothar Schropp, Leiter des Franziskusheims, gab zu bedenken, dass es sich bei dem Gebiet von vornherein um ein Misch- und kein reines Wohngebiet gehandelt habe, dies sollten die Bewohner bedenken. Er appellierte an Anwohner und Parkbesucher, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Eventuell könnte ein Parkwächter Abhilfe schaffen.

Schließlich meldeten sich andere Teilnehmer des Workshops, die endlich über die zukünftige Gestaltung des Neckarparks diskutieren wollten. Dreck und Müll sei nicht nur ein Problem des Parks, sondern ein allgemeines.

Auf Zetteln wurden Ideen gesammelt, die dann an einer Pinnwand sortiert wurden. Vorschläge, wie die Einrichtung eines Ruhegartens mit Hängematte, mehr Mülleimer, einem Bouleplatz, einen Beachvolleyballplatz, die Erneuerung der langen Liegebank, ein größeres Angebot für Jugendliche, die Einschränkung des Autoverkehrs, eine öffentliche Toilette, mehr Blumenwiesen und -inseln, Schallschutz für die Anwohner, mehr Verbotsschilder und Polizeipräsenz waren die Hauptgesichtspunkte.

Da so viele Vorschläge eingeflossen sind, sollen diese nun von den Landschaftsarchitekten ausgewertet und in ihren Entwürfen berücksichtigt werden, meinte Stadtbauamtsleiter Franz-Josef Holzmüller. In einem weiteren Bürgerworkshop Ende Oktober oder Anfang November sollen dann die daraus resultierenden Ergebnisse vorgestellt werden.