Im Raum VS häufen sich die Vorfälle von exhibitionistischen Handlungen. (Symbolfoto) Foto: Lisa F. Young/ Shutterstock

Nackt-Alarm: Auffällige Häufung in Doppelstadt und Umgebung sorgt für Unsicherheit. Für Polizei nur bedingt erklärbar.

Villingen-Schwenningen - Ein weiterer Fall von Exhibitionismus beschäftigt die Polizei: Am späten Dienstagabend hat sich ein Mann vor einer Jugendlichen entblößt. Die auffällige Häufung von exhibitionistischen Handlungen sorgt in VS und Umgebung für Unsicherheit und ist auch für die Polizei nur bedingt erklärbar.

Auftakt der Serie war am Montagnachmittag im Königsfelder Wald in Mönchweiler. Dort trat ein bislang Unbekannter vor einer Frau als Exhibitionist auf. Noch am selben Tag, knapp zwei Stunden später, kam es zu einem Vorfall auf dem Parkplatz des neuen Friedhofs inWeigheim. Dort parkte ein Mann in einem dunklen Fahrzeug neben dem Auto einer Frau und befriedigte sich. "Aufgrund von ähnlichen Handlungen in Trossingen und Aldingen gehen wir in diesem Fall von einem Zusammenhang aus", erklärt Polizeipressesprecher Michael Aschenbrenner.

Ob der neueste Fall jedoch etwas mit den Ereignissen in Mönchweiler oder Weigheim zu tun hat, ist bisher nicht klar. Am Dienstag gegen 23.15 Uhr entblößte sich ein bislang unbekannter Mann an der Bushaltestelle Schelmengaß in Villingen vor einer Jugendlichen. Diese schrie den Täter an und stieg gleichzeitig in den eintreffenden Bus. Der Mann soll 46 bis 50 Jahre alt, 1,80 Meter groß sein und einen Vollbart haben. Bekleidet war er mit einem Kapuzenpulli sowie einer dunkelgrünen Hose

"Es könnten natürlich auch Nachahmungstäter sein, einen Zusammenhang können wir dennoch vorerst nicht ausschließen", so Aschenbrenner. Problem sei auch, dass die Personeneschreibungen meist sehr ungenau seien.

Den Tätern, die diese exhibitionistischen Handlungen ausführen, drohen nach Paragraph 183 des Strafgesetzbuches empfindliche Strafen. "Das Entblößen des männlichen Geschlechtsteils zur sexuellen Erregung zählt als eine solche Handlung", weiß der Pressesprecher. Um nicht in das Visier der Ermittler zu geraten, warnt Aschenbrenner davor, "nackt rumzustolzieren, wo es nicht üblich ist".

Laut Diplom-Psychologe Manfred Soeder ist es schwer, eine pauschale Motivation zu nennen, jedoch hätten Exhibitionisten zuvor oftmals schon positives Feedback auf ihr Handeln erhalten. "Solche Menschen haben meist eine stark ausgeprägte sexuelle Fantasie und suchen zudem das Risiko", so Soeder zum Schwarzwälder Boten. Die Handlung in der Öffentlichkeit dient laut dem Psychologen dazu, "schnell in eine sexuelle Trance zu kommen".

Als gefährlich will Soeder solche Täter nicht einschätzen, es sei "unwahrscheinlich, dass da mehr passiert". Dennoch: Vor allem für junge Menschen können solche Fälle laut Polizeisprecher Aschenbrenner Nachwirkungen haben.