Für Christina Strauch ist die Namibia-Reise für kranke und gesunde Menschen eine "Reise ins Innere". Ivo Lühl leitet die Kivolodge. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Reisen: Nach Wilfried Schmitt geht Christina Strauch auf eine besondere Reise

Von Eva-Maria Huber

Es soll die Stille sein, diese schier unendliche Weite und die Strahlkraft der Sonne. Es sind nicht die üblichen Pauschalangebote nach Namibia, die Christina Strauch anbietet.

VS-Villingen. Mit diesen "Safaris ins Innere" möchte sie die Selbstheilungskräfte von kranken und gesunden Menschen stärken.

Sie alle kennen es, die an diesem Tag am Tisch versammelt sitzen: Dieses Hamsterrad, aus dem so schlecht wieder herauskommt. Auch Wilfried Schmitt, einstiger Vize in der heutigen Agentur für Arbeit, und seit Jahren Gesundheitstrainer (Bochumer Training), über das auch der Schwarzwälder Bote immer wieder berichtet hat. Auf die Stärkung der eigenen Selbstheilungskräfte legt Schmitt den Fokus. Ein Mittel zum Zweck sind seit den neunziger Jahren die Namibiareisen. "Es ist die Natur, die Landschaft, es ist diese absolute Stille, die man hören kann und sie so stärkend ist", berichtet er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Hintergrund: In der Arbeitsgruppe Vegetative Funktionen der Ruhr Universität Bochum (Walter Nie und Erhard Beitel) wurde seit 1982 ein ganzheitliches Trainingsprogramm entwickelt, um Kranken zusätzlich zu ihrer medizinischen Versorgung psychologische Hilfen zu einer Stabilisierung ihrer Gesundheit zu geben. Zentrales Ziel dieses Trainings ist die Unterstützung und Stärkung der individuellen gesundheitsfördernden Möglichkeiten der Teilnehmer. "Dabei habe sich bald erwiesen, dass nicht nur Krebskranke, MS-Betroffene und sonstige Patienten von diesem Training profitieren, sondern auch jeder "Gesunde", erläutert Schmitt die Basis.

Kann man diese Stille nicht auch im Schwarzwald oder im Pfälzer Wald erleben? Ja, schon, meint Schmitt. Doch heilsames Reisen bedeutet für ihn auch, dass die Reise irgendwohin gehe, wo man das "normale Leben" vergessen könne und zudem schwer erreichbar sei.

Ein komplettes Abschalten sei das Ziel, das Auftanken mit neuer Energie. Genau das sei es, von dem auch Menschen profitieren, die sich nach einer schweren Erkrankung in der Nachsorge befinden, erläutert Christina Strauch, ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin, die nach Schmitt nun die Namibia-Reisen organisiert und leitet. Schmitt hat manche Patienten erlebt, die freilich in Absprache mit dem Arzt, auf Medikamente während ihrer Reise verzichten und tatsächlich neue Kraft tanken konnten. "Die Stille ist es, die stark macht", beobachten Schmitt und Strauch. "Die Reisen sind für jeden interessant, der einen Perspektivenwechsel und Erholung braucht."

Warum Namibia? Es gibt auch andere Gründe. "Es ist die Macht dieser Bilder, die für einen Heilprozess wichtig ist", bekräftigen die beiden. "Diese Andersartigkeit und das Gefühl, aus dem Alltag zu entfliehen und in eine völlig neue Welt einzutauchen". Anders ist auch die Art der Unterbringung: Die Reisegruppe wird in der Kivo-Lounge untergebracht, nahe Windhoek, die Ivo Lühl jetzt in dritter Generation leitet. "Das ist keine der üblichen Touristenfarmen. Hier kann man auch mit den namibischen Angestellten zusammen essen, deutsch ist eine der Landessprachen." Und die Namibier können den deutschen Gästen sicherlich einiges sagen, zum Beispiel diese Lebensweisheit: "Ihr habt die Uhren, wir die Zeit."

Weitere Informationen: Am 20. Februar findet eine Besprechung über die Nambiareise im August im Parkhotel in Villingen statt, Beginn ist um 20 Uhr.