Wandelkonzert: Beiträge fügen sich zu Gesamtkunstwerk zusammen / Begegnung mit Gästen aus China

Einen musikalischen Aufbruch in die Zukunft erlebten die Besucher am Samstag mit "Zukunftsmusik". Um Frau Musica braucht man sich in Villingen-Schwenningen nicht sorgen. Ein Gesamtkunstwerk wurde mit dem Wandelkonzert, der Hauptvorstellung und dem Nachspiel der Double Town Big Band im und rund ums Franziskaner geboten.

Villingen-Schwenningen. Zum Wandelkonzert begrüßte Gerhard Wolf als Leiter der Musikakademie die Gäste und hielt das Versprechen aus dem vergangenen Jahr: sonniges Wetter! Prophezeit wurde ebenso ein vielfältiges Programm. Auch diese Zusage wurde erfüllt. Einen weiteren Aspekt fügte der Dirigent Jörg Iwer bei: Internationalität im Sinfonieorchester mit Fühlern in die weite Welt hinaus und Gedankenspiele, um gemeinsam Klimawandel oder Kriege zu verhindern.

Die Hornisten-Gruppe um Gerda Schänzel-Brall eröffnete den Reigen auf dem Osianderplatz mit Bernhard Krols "Taugenichts-Suite", eine neuromantische Deutung von Eichendorff-Gedichten. Eine Attraktion und der absolute Hit des Nachmittags war die Begegnung von Streichern und Bläsern des Sinfonieorchesters unter Leitung von Cesar Masano mit der Jugendmusikschule "Zifan Kunstgruppe der Deyizhi Kunst-Media" aus dem chinesischen Shenzhen. Beeindruckend war vor allem der expressive "Taifun" mit großen chinesischen Wölbzithern.

Für eine Überraschung sorgte auch Ludovit Sandrik, der mit seinem Theramin "Summertime" interpretierte. Kunstfertigkeit auf Kontrabässen zeigte das Quintett mit Zenon Kazimierz-Strittmatter von Wachet-Auf-Choral bis Pink Panther. Danach groovte die Percussionsgruppe der Musikakademie mit Leiter Frank Neu "for the future". Erstaunliche technische Fertigkeit und Gespür für Rhythmik zeigten die jungen Interpreten. In ein anderes Genre wechselte das Flötenquartett "Arte degli flauti" mit einem Werk von Franco Cesarini und Piazzollas "Libertango". Die von Reinhard Bartsch angeführte Cello-Gruppe startete mit "nothing else matters", ein Rätselraten, um ferne und nahe Länder zu erkunden. Und Nadia Sofokleous’ Holzbläserquintett beeindruckte mit Ligeti-Bagatellen.

Ohrwürmer, Glühwürmchen und Fledermäuse standen danach auf der musikalischen Speisekarte im Café von den "Solisti di Salon", zu denen Mirella Fanelli und ihr Team kulinarische Köstlichkeiten servierten.