Madeleine Storz (links) und die Erotikgeschäft Inhaberin Kati Burger freuen sich über das Umsatzplus im Geschäft, welches der Kinofilm 50 Shades of Grey auslöste. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

50 Shades of Grey sorgt für mehr Umsatz im Erotikhandel

Von Wilfried Strohmeier

Villingen-Schwenningen. 9 1/2 Wochen, Wilde Orchidee, Basic Instinct, Sliver und jetzt 50 Shades of Grey – alle Filme haben eine Gemeinsamkeit: Sie waren und sind die Skandalfilme schlechthin und alles wegen Sex und freizügigen Filmszenen. Nach dem Kinostart von 50 Shades of Grey sollen in Großbritannien die Verkaufszahlen von Kabelbindern rapide nach oben geschnellt sein, in Deutschland gab es selten so viele Vorbestellungen für Kinokarten für einen Filmstart. Manch Kinobetreiber sagte, sie würden sich verkaufen wie die warmen Semmeln – obwohl der Film selbst nur mäßige Kritiken bekam. Manch Kinobesucher fand ihn aber gar nicht so schlecht. "Sex sells" lautet auch hier wieder einmal die Erkenntnis.

Erotikseiten im Internet, Angebot auf Video, natürlich sieht sich das keiner an, die Frage ist allerdings dann immer: Woher kommen die enormen Umsatzzahlen, wenn das doch überhaupt keinen interessiert? Seit vielen Jahren kann sich im beschaulichen Schwenningen an prominenter Geschäftsadresse in der Alleenstraße ein Fachmarkt für alles rund um die schönste Nebensache der Welt halten.

Und da geht es um mehr, als nur um die Gänseblümchen-Variante. Lack, Leder, Bekleidung mit durchsichtigem Stoff an Stellen, wo Mann und Frau eher verhüllen, Wundertüten, Filme – alles wonach im heimischen Schlafzimmer der Sinn steht und ganz unter uns, es gibt noch ein bisschen mehr als das Gewöhnliche.

Hat 50 Shades of Grey den Umsatz angekurbelt? Die Inhaberin Kati Burger beantwortet die Frage mit einem eindeutigen "Ja". Es kämen mehr Kunden die kaufen würden, aber auch mehr die nur schauen würden. Wer den Film sah, der kaufe sich eher gleich die richtige Ausrüstung dazu – sprich Fesseln und dergleichen mehr, so die Ladeninhaberin. Wer nicht gleich so weit gehen möchte, kann sich das Partyspiel zum Film kaufen. Die Beschreibung verspricht gute Laune.

Die Kunden bestellen gezielt für sich oder kaufen ein Geschenk, wie der Endvierziger, der sich an diesem Mittag einen siebenstufigen Vibrator in Geschenkpapier einpacken lässt. Ein Gag-Geschenk wie er es nennt. Kati Burger verkauft ihm noch ganz Geschäftsfrau die Batterien dazu und bittet den Kunden, die Quittung aufzubewahren – wegen der Garantie. Diese gibt es auch hier, ganz so wie auf ein Küchengerät.