Das ehemalige Fabrikgebäude in der Schubertstraße wird zum Obdachlosenheim umfunktioniert. Archiv-Foto: Kratt Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Kauf des Gebäudes in der Schubertstraße erst später / Obdachlose können ab Frühjahr hinein

Nachdem die Asylbewerber aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Schubertstraße ausgezogen sind, steht der Ertüchtigung des ehemaligen Fabrikgebäudes zum neuen städtischen Obdachlosenheim eigentlich nichts mehr im Weg.

VS-Schwenningen. Im vergangenen Herbst hatte sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, das sanierte Haus zu kaufen und als Alternativstandort zum stark maroden Obdachlosenheim in der Turnerstraße zu nutzen. Aufgrund des allgemeinen Flüchtlingsrückgangs hatte zuvor das Landratsamt als bisheriger Mieter das Objekt in der Schubertstraße der Stadt angeboten.

Noch im Dezember hieß es auf Nachfrage unserer Zeitung vonseiten der Stadt, dass die Verkaufsverhandlungen mit dem Hauseigentümer voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen werden könnten. Wie die Änderungen zur Haushaltsplanberatung im Technischen Ausschuss am heutigen Dienstag (17 Uhr, Matthäus-Hummel-Saal, Villingen) aber deutlich macht, sind nicht etwa für den Kauf, sondern für die Miete des Objekts Mittel bereitgestellt (wir berichteten).

Die Situation im Obdachlosenheim in der Turnerstraße sei prekär, sie erfordere ein schnelles Handeln und eine gute Lösung – sowohl für die Obdachlosen als auch für die Mitarbeiter, berichtet Madlen Falke, Pressesprecherin bei der Stadt. Deswegen habe die Stadt das Gebäude zunächst nur gemietet.

"Perspektivisch ist aber weiterhin ein Kauf angestrebt", weiß Falke. Es liefen verschiedene Verhandlungen, vermutlich sollen die Stadträte im Februar darüber entscheiden, ob zunächst nur gemietet oder gleich gekauft wird. Der Einzug der Obdachlosen sei für das Frühjahr nach der Fastnacht geplant.

Die jährlichen Mietkosten belaufen sich laut Vorlage der heutigen Ausschuss-Sitzung auf 120 000 Euro, hinzu kommen jährlich höhere Bewirtschaftungskosten von je 30 000 Euro. Der Vormieter, das Landratsamt, hatte 227 000 Euro in das Gebäude investiert. Diese Summe wird die Stadt einmalig zurückzahlen. Die nicht ausgegebenen Mittel für den geplanten Neubau in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro werden der allgemeinen Rücklage zugeführt.

SPD ist verwundert

Dass die Stadt plötzlich als Mieter auftrete, aber dennoch die im vergangenen Jahr getätigten Investitionen übernimmt, hatte unter anderem bei der Fraktion der SPD bei ihrer Haushaltsplanbesprechung für Verwunderung gesorgt: "Aus Sicht der SPD eine mittel- und langfristig schlechte Lösung", heißt es in ihrer Pressemitteilung.