Kriminalität im Jahr 2013 zurückgegangen / Spektakuläre Serie von Einbrüchen seit Jahresbeginn in St. Georgen

Von Felicitas Schück Schwarzwald-Baar-Kreis. "Im Schwarzwald-Baar-Kreis lebt man sehr sicher", sagt Michael Aschenbrenner. Gegenüber 2012 gab es einen Rückgang der Straftaten um 3,2 Prozent. "Es gibt Kreise, die stehen wesentlich schlechter da", so erklärt Aschenbrenner auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. "Die Kreise Freudenstadt, Zollernalb und Tuttlingen haben eine höhere Belastung."Auch in Villingen-Schwenningen, mit 80 000 Einwohnern die größte Stadt im Bereich des Polizeipräsidiums, habe es einen Rückgang gegeben. Allerdings ist die Anzahl der Straftaten in Donaueschingen mit 1056 Fällen um 124, beziehungsweise 13,3 Prozent gestiegen."

Erstmals seit 2007 sind die Gesamtfallzahlen wieder gestiegen und haben damit wieder das Niveau der Jahre 2009 und 2010 erreicht", so Ulf Feichtinger, Revierleiter in Donaueschingen, auf Anfrage. Aber insgesamt gesehen sieht sich das Polizeipräsidium Tuttlingen, was die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung betrifft, auch im Hinblick auf andere Präsidien sehr gut aufgestellt. Der Bereich schwerer Diebstahl hat im Kreis sogar um 22,8 Prozent abgenommen. Deutlich gesunken ist die Anzahl der Auto-Aufbrüche von 1195 im Jahr 2012 auf 923 im Jahr 2013. Leicht gestiegen ist allerdings die Zahl der räuberischen Erpressungen von 46 im Jahr 2012 auf 53 im Jahr 2013. Die Rauschgiftkriminalität ist gar um 30 Prozent gestiegen.

Nahezu gleich geblieben ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche. 122 waren es im Jahr 2012, 117 im Jahr 2013. Jeweils 34 Tageswohnungseinbrüche gab es in beiden Jahren. Den Rückgang der Kriminalität führt Udo Litttwin, Revierleiter in St. Georgen, auf die erhöhte Polizei-Präsenz zurück. Für Gunther Dreher, den Leiter des Kriminalkomissariats in Villingen, sind es viele Faktoren, die zu dieser erfreuliche Entwicklung geführt haben. Zum Beispiel die Öffentlichkeitsarbeitder Polizei, aber auch das Hinweisverhalten der Bevölkerung. "Hier im Kreis besteht eine sehr gute Bürger-Polizei-Bindung", sagt Dreher. "Der Nachbar passt auf und die Prävention greift", ist Michael Aschenbrenner überzeugt. Serieneinbrüche im Kreis gab es im vergangenen Jahr nicht. Allerdings ist aktuell im Jahr 2014 eine Tatserie mit 72 Einbrüchen in St. Georgen aufzuklären. "Wir haben eine DNA-Spur, die momentan nicht weiter verfolgt werden kann", deutet Revierleiter Udo Littwin an. Die Serie ist plötzlich abgebrochen. Die Frage, ob es sich möglicherweise um eine rumänische Diebesbande gehandelt haben könne, will er nicht verneinen.

Zunahme der Kriminalität im ersten Halbjahr 2014

Im ersten Halbjahr 2014 hat es im gesamten Bereich des Präsidiums weniger Wohnungseinbrüche gegeben. "Aber bei Einbrüchen in Büros und Gaststätten haben wir eine Zunahme, bei den Gaststätten sogar eine deutliche Zunahme", sagt Aschenbrenner. Im ersten Halbjahr 2014 ist außerdem für den Schwarzwald-Baar-Kreis eine Zunahme der Gesamtzahl der Straftaten festzustellen. Beispielsweise bei Diebstählen und Rohheitsdelikten. "2014 gibt es keine wesentlichen Veränderungen, aber eine gewisse Tendenz, dass die Kriminalitätsbelastung nach oben geht", sagt Aschenbrenner. Gibt es weniger Polizeistreifen im Kreis als vor der Reform? "Die Präsenz der Polizei hat sich nicht verschlechtert, wir haben aber einen größeren Arbeitsradius als vorher", sagt Wolfgang Hansel, Revierleiter in Schwenningen. Durch die zentrale Disposition in Tuttlingen kämen bei Bedarf auch Beamte von woanders her. Die Vorgabe von zwei zusätzlichen Stellen pro Revier sei verwirklicht worden, allerdings habe die demografische Entwicklung bei der Polizei inzwischen wieder für Defizite bei allen Organisationseinheiten gesorgt, erklärt Michael Aschenbrenner. Gemeint sind Pensionierungen oder die Tatsache, dass Beamte, die älter als 50 Jahre sind, nicht mehr Streifendienst machen sollen.

Rauschgift und Gewalt in Bad Dürrheim

Außerdem haben sich Beamte inzwischen zum Studium angemeldet.

Schwenningen habe in 2013 in etwa die gleiche Entwicklung genommen wie der Kreis, die Fallzahlen gehen seit zehn Jahren nach unten. Im Umfeld einer Diskothek und einer "Eventkneipe" passiert mehr als im restlichen Schwenninger Gebiet. Bad Dürrheim weist die vierthöchste Häufigkeitszahl im Kreis auf und ist nach Ansicht von Wolfgang Hantel "insgesamt relativ hoch belastet". Diebstähle, aber auch Gewalttaten schlagen in der Kriminalstatistik zu Buche. "Das ist schon seit Jahren so ", kommentiert Hansel. Rauschgiftdelikte und Gewalt spielten in der Jugendszene von Bad Dürrheim eine Rolle. Für Armin Irion, den stellvertretenden Revierführer in Villingen, stellt vor allem die Färberstraße einen Schwerpunkt dar.