Familie: Katja Vögele und Mario Faust äußern Kritik

Villingen-Schwenningen. Zu einem Runden Tisch im Wahlkreisbüro trafen sich die grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun, Hebamme Katja Vögele vom Villinger "s’Hebammenhaus" und Vorstandsmitglied Mario Faust vom Elternverein "happybirth".

Mario Faust mahnte an, dass zu viele Eltern nicht umfassend über ihre Möglichkeiten und Rechte informiert sind oder informiert werden. "Für den Bereich Schwarzwald-Baar-Heuberg wäre eine zentrale Stelle gut, die über verfügbare Hebammen und deren Vorsorgemöglichkeiten Auskunft erteilt", wünscht sich Faust für Familien in der Region. Happybirth erwartet außerdem deutlich mehr Initiative bei den Gynäkologen im Landkreis. "Diese stellen", so Faust, "keinerlei Konkurrenz zu den Hebammen dar".

"Derzeit sind wir mit Geburtshaus- und Hausgeburten sehr gut aufgestellt", bestätigt Katja Vögele. Jedoch fehle es in Villingen und andernorts an freien Kapazitäten für die Schwangerenbetreuung, Wochenbettbetreuung sowie für Kurse vor oder nach der Geburt. "Das kann fatal für Mutter, Kind und Familie sein", gibt Vögele zu bedenken.

Eltern müssen sich rechtzeitig anmelden

"Um hier nicht leer auszugehen, müssen sich Eltern bereits zu Beginn und mit Bekanntwerden einer Schwangerschaft anmelden – analog zur Suche nach einem Kitaplatz."

Um künftig sinnvolle Vorsorge und frühe, niedrigschwellige Hilfe und Betreuung für Schwangere, Mütter und Familien zu ermöglichen, müsse die Politik aktiv werden, meinte Martina Braun. Im Schwarzwald-Baar-Kreis setzt sich die Landtagsabgeordnete verstärkt für die Interessen der Hebammen vor Ort ein.

"Wir müssen die Wahlfreiheit der Frauen rund um die Geburt stärken und zusammen mit den Hebammen fördern", fordert die Grünen-Sprecherin des Arbeitskreises ländlicher Raum. "Das muss ein wichtiges Ziel für die kommenden Jahre sein. Denn ohne die Hebammenversorgung sinkt unsere Attraktivität für jetzige oder zukünftige junge Familien stark und schwächt unseren Landkreis."