Rund 40 Beschäftigte des Villinger Max-Bahr-Marktes im Schwarzwald-Baar-Center müssen um ihre berufliche Zukunft bangen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ungewissheit über Filiale im Schwarzwald-Baar-Center. "Tagesgeschäft soll stabilisiert werden."

Villingen-Schwenningen - Die Pleitewelle rund um die Baumarktkette Praktiker macht auch vor Villingen-Schwenningen nicht Halt. Nachdem am Freitag auch das Tochterunternehmen Max Bahr beim Amtsgericht den Insolvenzantrag gestellt hat, rückt die große Niederlassung im Schwarzwald-Baar-Center ebenfalls in den Fokus.

Zuerst hieß er Praktiker, im Januar 2008 dann wurde aus dem Markt auf Herdenen Max Bahr. Im Süden Deutschlands war die Baumarktkette aus Hamburg bis dahin nur wenig bekannt. Ihr Engagement in Villingen-Schwenningen diene dazu, "die weißen Flecken in Südwestdeutschland auszufüllen", erläuterte der damalige Sprecher der Geschäftsführer Andreas Mauz. Villingen-Schwenningen war nach Karlsruhe und Ulm der dritte süddeutsche Standort der Kette. Rund 40 Mitarbeiter sind in dem Markt mit seiner Verkaufsfläche von rund 9200 Quadratmetern und einem Sortiment von 60 000 Artikeln aus den Bereichen Bauen, Renovieren, Dekorieren und Garten beschäftigt. Wie es mit ihnen weitergeht und ob der Markt eine Chance auf Fortbestand hat, steht, so Jessica Horn von der Unternehmenskommunikation in Hamburg, noch in den Sternen. Wenn das vorläufige Insolvenzverfahren gestartet und ein Insolvenzverwalter gestellt worden ist, soll "das Tagesgeschäft erst einmal stabilisiert werden, damit die Märkte weiterhin Ware bekommen", so Horn. Die Mitarbeiter beziehen während des dreimonatigen Verfahrens Insolvenzgeld, in dieser Phase soll sich die Zukunft des Unternehmens entscheiden.

Centermanagerin Songül Aksu bringt die Pleitenachricht von Max Bahr zunächst einmal keine schlaflosen Nächte. Zum einen glaubt sie an "eine gute Lösung für Max Bahr und auch für die gesamten Belegschaft", zum anderen lägen für die statliche Ladenfläche auch Anfragen anderer Interessenten vor. Gleichwohl schätzt sie den Baumarkt vor Ort, der für die Betreibergesellschaft "eine gute Ergänzung zu unserem sonstigen Branchenmix vor Ort" sei. Ansonsten läuft es offenbar rund im großen Center auf Herdenen: "Aktuell haben wir nur noch eine Leerstandsfläche, den ehemaligen Schuhhof, für die wir aber auch schon bereits Vermietungsgespräche führen."