Bunte und frische Waren wurden am mittwoch bei bestem Wetter auf dem Markt in Villingen-Schwenningen angeboten. Foto: Eich/Bienger

Händler kommen auch mittwochs wieder nach Villingen und Schwenningen. Sonnenschein lockt ins Freie.

Villingen-Schwenningen - Frühlingsgefühle kamen auf den Wochenmärkten in Villingen und Schwenningen auf: Ob die ersten Radieschen oder gar Spargel aus Deutschland, Rhabarber und Kräuter, alles weckte Appetit auf den Frühling. Und die Blumen leuchteten in den Sonnenstrahlen in voller Farbenpracht.

Nach dem kalten und verschneiten Start am Mittwoch vor Ostern herrschte am Mittwoch darauf vergleichsweise Hochbetrieb auf dem Wochenmarkt. Seit vergangener Woche bieten die Händler nach der Winterpause mittwochs wieder ihre Waren in den Innenstädten feil. Das Wetter stimmte gestern jedenfalls schon mal: Bei Sonnenschein und vergleichsweise milden Temperaturen wagten sich die Doppelstädter wieder verstärkt ins Freie.

Das frühlingshafte Wetter freut die Händler zwar. Dennoch: Der Optimismus hält sich in Grenzen. »Der Mittwochsmarkt braucht jedes Jahr drei oder vier Anläufe«, berichtet Christian Herr, Obst- und Gemüsehändler aus Deißlingen, der seinen Marktstand jetzt wieder jeden Mittwoch in Schwenningen aufbaut. »Bis die Leute mal mitbekommen haben, dass überhaupt Markt ist, dauert es eine ganze Weile. Es kommen überwiegend ältere Menschen, von den jüngeren müssen viele arbeiten. Und von denen kochen die wenigsten mittags um zwölf, das hat sich alles verschoben.« Damit so wenig wie möglich übrig bleibt, teilt Herr seine Ware so ein, dass sie für alle Märkte ausreicht, die er die Woche über besucht. Besonders gefragt ist derzeit übrigens der erste deutsche Spargel, der in diesem Jahr früh dran ist.

Das edle Gemüse ist auch auf dem Villinger Markt am Stand von Manfred Brecht aus Eigeltingen ein Renner, ob grün oder weiß. Angesichts von Gurken, Spitzpaprika aus Deutschland oder Kopfsalat aus der Pfalz kommen bei Natalia Brecht Frühlingsgefühle hoch. Bäckereien hätten schon Rhabarber für Kuchen geordert, auch Kräuter, die derzeit noch aus dem Treibhaus stammen, seien begehrt.

»Das Bedürfnis nach Farben und Leben ist groß«, stellt Heinrich Häusler von der Gärtnerei Häusler aus Tengen fest. Nach dem verhaltenen Start vor Ostern sei jetzt die Stimmung viel besser. »Es macht Spaß, mit den Menschen umzugehen. Die Sonne schickt die gute Laune.« Und die Lust stelle sich ein, Pflanzen vor die Türe oder auf den Balkon zu stellen.

Jetzt zeige sich, dass ohne Blumen einfach etwas fehlt, erklärt Hanne Trunkenbolz, die jetzt wieder mittwochs wie samstags auf dem Münsterplatz anzutreffen ist. Ebenso wie Christel Willmann. Sie hat schon auf den April gewartet, wenn die Händler auch mittwochs kommen. Bei vielen von ihnen kaufe sie schon seit mehr als 30 Jahren ein. So kenne sie die Menschen ebenso wie die Produkte, die sie anbieten.