Marius Müller gibt sein vorläufiges Abschiedskonzert. Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendhaus: Spektrum ist am Freitagabend gut gefüllt / Publikum zeigt sich vom Schwenninger Künstler begeistert

VS-Schwenningen. Marius Müller, Sänger und Songschreiber aus Schwenningen, gab am Freitagabend ein Konzert im Jugendhaus Spektrum, das schon für das kommende Halloween-Fest dekoriert war. Für den Musiker und seine Fans war es das vorerst letzte Konzert, denn am kommenden Freitag fliegt der Musiker nach Neuseeland, wo er für längere Zeit, arbeiten, musizieren und vor allem das Land erkunden möchte.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erklärt Marius Müller, dass er seit 2014 texte und komponiere und 2015 am Music Contest Villingen-Schwenningen teilgenommen habe. Er habe nicht in das Konzept des Contests gepasst, da er alleine und nicht als Band aufgetreten war, also habe er sich als Support beworben und sei so angenommen worden, berichtet er.

Seitdem sei er in Bars und Clubs aufgetreten und habe mit seiner Gitarre in Villingen in der Rietstraße und auf dem Markt in Schwenningen als Straßenmusiker gesungen. Auch in Offenburg und Stuttgart sei er als Straßenmusiker aufgetreten, fährt er fort. "Es macht mir Spaß als Straßenmusiker unterwegs zu sein", erklärt er und betont, dass immer wieder Passanten stehen bleiben, ihm zuhören und fragen, woher er komme. Natürlich würden auch Passanten einfach vorbeigehen, aber das sei für ihn in Ordnung, nicht jeder habe Zeit und Lust stehen zu bleiben und ihm zuzuhören.

Marius Müller, der sich nicht in eine Schublade stecken lässt, möchte mit seinen Texten auf jeden Fall eine Aussage machen. Ob einfühlsam oder energiegeladen schreibt und singt er über den alltäglichen Wahnsinn des Lebens, die Liebe und alles, was ihm wichtig ist. Mit Songs wie "Augen zu und tanze" oder "Wir feiern zusammen" bringt er zum Ausdruck, dass alle Menschen gleich sind. "Mir ist es wichtig, zu zeigen, dass es keine Unterschiede zwischen verschiedenen Nationalitäten und Rassen gibt", betont er.

In diesem Jahr hat er sein Abitur gemacht und es hat ihn die Reiselust gepackt. Am kommenden Freitag besteigt er das Flugzeug und fliegt über Singapur nach Auckland, um von dort die Nordinsel und Südinsel von Neuseeland zu erkunden. Vielleicht kaufe er sich ein Auto, das er später wieder verkaufe, erzählt er und meint, vor Juni 2018 werde er wohl nicht zurückkehren. Auf die Frage, wie er seinen Aufenthalt finanzieren will, antwortet er: "So, wie das viele junge Leute machen, in dem ich arbeite und reise, die Musik wird wohl auch nicht zu kurz kommen."

Im Spektrum, das an diesem Abend gut gefüllt ist, tritt zuerst Robin Velow auf, der kurzfristig als Support für Marius Müller eingesprungen ist. Er habe am Vortag noch schnell einen Song für seinen Auftritt geschrieben, daher müsse er ab und zu auf seinen Zettel schauen, erklärt Velow und legt los, unter anderem mit dem Song "Lass los", den er für seine Schwester komponiert hat.

Richtig voll wird es, als Marius Müller zur Gitarre greift und von Trennung singt oder "Du bist ne Nummer zu groß für mich, trotzdem lieb ich Dich".

Etwas abseits vom Gedränge sitzt Simon Ferger mit seiner Freundin Lara, die er in der Manteltasche untergebracht hat. Lara ist eine putzige Ratte, insgesamt besitzt er drei, die er nicht alleine lassen möchte. Ab und zu schaut er in seine Manteltasche und verkündet: "Es geht ihr gut, die Musik scheint ihr zu gefallen."