Die gewählte Vereinsspitze im Liederkranz blickt optimistisch in die Zukunft: Erika Schmidt, Brigitte Jani-Lutz und Beate Sailer (von links).  Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesangverein: Mitgliederzahl erhöht sich auf 213 / Kinderchor feiert 25-jähriges Bestehen

Von Rainer Bombardi

Der Liederkranz Schwenningen präsentierte sich in seiner Jahreshauptversammlung als kultureller Verein für jedes Alter, der den Spaß und den sozialen Aspekt des Singens hoch einstuft.

VS-Schwenningen. Vorsitzende Brigitte Jani-Lutz hob das Herbstkonzert 2015 als prominentestes Highlight und gelungenes Beispiel für die gesangliche Bandbreite des Liederkranzes hervor. Das letzte Konzert im Beethovenhaus bot quer durch alle Chorabteilungen im Liederkranz eine gute Gelegenheit, dem Publikum zu zeigen, dass der Liederkranz auch in punkto Pop und Rock eine gute Adresse darstellt.

Für dieses Jahr nimmt sich der Liederkranz vor, seinen Schwerpunkt auf sakralen und klassischen a-capella Gesang zu legen. Jani-Lutz nannte das preisgekrönte Singen mit Migrantenkindern oder die erfolgreiche Angebotserweiterung mit der musikalischen Früherziehung das Ergebnis einer von Kontinuität geprägten Förderung der jungen Generationen. In diesem Kontext nannte sie die Synergien einer intensiven Chorarbeit der Dirigenten Daniel Sütö (gemischter Chor und Jugendchöre), Gabi Gollasch (Frauenchor), Martina Schwarz (Kinderchor) und Birgit Koch-Lipp (musikalische Früherziehung) als Basis einer erfolgreichen Entwicklung. 55 Kinder und Jugendliche, zusätzlich 18 Kinder zwischen drei Monaten und sechs Jahren, aufgeteilt in drei Gruppen, sieht Jani-Lutz als gelungene Nachwuchsarbeit an.

Entgegen des Trends vieler anderer Chöre gelang es dem Liederkranz dadurch, seine Mitgliederzahl auf mittlerweile 213 zu erhöhen. Die von Birgit Koch-Lipp eingeführte musikalische Früherziehung erweist sich als Erfolg, den niemand geahnt hätte. Der Ehrgeiz, sich zusätzlich für den Bereich Seniorensingen auszubilden, motiviert Gabi Gollasch nach den Sommerferien, das Angebot des Vereins entsprechend zu erweitern.

Beate Sailer präsentierte eine gute Finanzlage, wenngleich das Plus in diesem Jahr geringer ausfiel als in den Vorjahren. Unter anderem war dies auf den Kauf von Vorhängen für das Probelokal im Haus der Musik zurückzuführen.

Ihre letzte Amtsperiode kündigte nach 16 Jahren Schriftführerin Erika Schmidt an. Ihre Wahl für weitere zwei Jahre erfolgte ebenso einstimmig wie die Wahl der Vorsitzenden Brigitte Jani-Lutz und der Kassiererin Beate Sailer. Am 29. Mai nimmt der Liederkranz am deutschen Chorfest in Stuttgart mit einem Kirchenauftritt in der Leonhardskirche teil.

Der Kinderchor feiert im September seinen 25. Geburtstag in einem Benefizkonzert gemeinsam mit allen Kinder- und Jugendchorgruppierungen des Liederkranzes. Zwischen dem 7. und 9. Oktober ist der Chor Ars Nova aus Pontarlier zum Gegenbesuch in der Neckarstadt. Dem Rathausempfang am 7. Oktober folgt einen Tag später eine Stadtführung durch Villingen. Am 8. Oktober, 19.30 Uhr, findet ein Doppelkonzert beider Chöre in der Johanniskirche statt. Danach steht Feiern im Probelokal auf dem Programm. Im Jubiläumsjahr der Städte Villingen, Schwenningen und Tannheim ist für den 25. Juni 2017 ein gemeinsames Konzert mit dem Villinger Männerchor im Franziskaner terminiert.

Gegen Versammlungsende erinnerte Jani-Lutz an den vordringlichen Bedarf einer neu gestalteten Liederkranz-Homepage sowiean die Entwicklung eines modernen Vereinslogos. Auch appellierte sie an die nachdrückliche Suche nach Männern für die Tenorstimme in den ansonsten gut besetzten Chören.

Es rumort im deutschen Chorverband (DCV), dessen Mitglieder einer Entlastung des Vorstands auf Grund eines unerklärlichen Defizits von 657000 Euro nicht zustimmten. Präsidium und Geschäftsführung weigerten sich bislang, Gründe für den Fehlbetrag vorzulegen. In diesem Zusammenhang stieß bei den regionalen Chorverbänden der Bau eines sechs Millionen Euro teuren Chorzentrums in Berlin-Neukölln auf Unverständnis. Der Fehlbetrag und die Dissonanzen im DCV führten dazu, dass Fördermittel für den schwäbischen Chorverband und in der Folge auch für seine Chöre, beispielsweise den Liederkranz Schwenningen, bislang ausblieben. Der schwäbische Chorverband fordert den DCV dazu auf, nach Konsequenzen und zukunftsweisenden Lösungen zu suchen. Einen von mehreren Chorverbänden angedrohten Austritt aus dem DCV lehnt er als nicht zielführend ab.