Bernd Frohs (Mitte) ist glücklich. Seine Schmuck-, Edelstein-, Mineralien- und Fossilien-Börse liegt jetzt in den Händen von Stefany Goschmann und Tobias Ertl von der Südwest Messe-Ausstellungs-GmbH. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellungs-GmbH organisiert nach Rückzug von Bernd Frohs die beliebte Börse / 40. Auflage im Oktober

Villingen-Schwenningen (bn). Besser hätte es Bernd Frohs nicht hinkriegen können: Bei der 40. Messe für Schmuck, Edelsteine, Mineralien und Fossilien am 10. und 11. Oktober wird der leidenschaftliche Sammler zwar dabei sein, aber nicht mehr in Verantwortung stehen. Die Südwest Messe-Ausstellungs-GmbH hat die internationale Traditionsmesse übernommen.

Schon seit einigen Jahren sucht Bernd Frohs aus Bad Dürrheim einen Nachfolger. 28 Ausstellungen hat er schon gestemmt, 16 auf eigenes Risiko. "Ich bin nicht mehr der Jüngste", begründete der 73-Jährige seinen Wunsch nach Ablösung gestern im Pressegespräch.

Den hat ihm die Südwest Messe-Ausstellungs-GmbH jetzt erfüllt. "Wir übernehmen eine wunderschöne Messe", sagt Stefany Goschmann und outet sich dabei selbst als Fan edler Steine. Beeindruckt habe sie vor allem das Besucheraufkommen. Auch aus Frankreich und der Schweiz werde die Messe angesteuert, und es seien viele junge Menschen darunter, begründet die Geschäftsführerin die Übernahme.

Ins Leben gerufen hat die internationale Mineralien- und Fossilienbörse, wie sie zuerst hieß, 1976 der Verein für Mineralogie und Paläontologie Schwarzwald-Baar. Die ehrenamtliche Leitung übernahm Bernd Frohs 1987, sechs Jahre, nachdem er dem Verein beigetreten war. Zwölf Jahre später war die Organisation der Messe mit Hilfe der Mitglieder aus Altersgründen nicht mehr möglich. Frohs übernahm sie, die Verantwortung und das Risiko. Jetzt ist er überglücklich: "Das ist die beste Lösung", sagte er gestern. Mit seinem Fachwissen wird er dem Messeteam um Projektleiter Tobias Ertl weiterhin zur Verfügung stehen, und er hat sich auch schon als Erster auf die Ausstellerliste setzen lassen. 85 werden dort bald wieder stehen, gut 4000 Besucher zählte Frohs zuletzt.

Standen in den ersten Jahren Mineralien und Fossilien im Fokus vor allem von Sammler, so haben sich das Angebot und die Zielgruppe komplett geändert. Zwei Drittel der Besucher seien inzwischen Frauen, schätzt Frohs, weil sich der Markt hin zu Schmuck entwickelt habe. Halsketten aus Fischzähnen oder Meteoritenstücken, Ringe mit Bernsteinen oder Muscheln besetzt, Amulette aus Kristallen aller Kontienente – die Auswahl ist riesengroß und erstreckt sich vom Hobbyschmuck in Heimarbeit bis hin zu hochwertigem Gold- oder Diamantschmuck aus traditionsreichen Goldschmieden. Fossilien, Mineralien und Edelsteine findet der Besucher immer noch, und auch die aus Stein herausgemeißelten Tierskulpturen, vor allem aus Peru.

Die 40. Auflage soll dem Jubiläum Rechnung tragen. Am 10. und 11. Oktober wird deshalb die Sonderschau "Fliegende Juwelen" zu Gast sein. Markus Klein und Robert Jakob aus München zeigen Steine und Insekten, die sich in Farben und Formen frappierend ähneln.