Der Kontakt zu Pferden hilft den Kindern, mit der Krankheit besser umzugehen. Foto: Projekt

Studentinnen setzen sich für Reittherapie bei Nachsorgeklinik Tannheim ein. Hohen Spendenbetrag gesammelt.

VS-Villingen - "Ich bin zu tiefst beeindruckt von der Arbeit, die geleistet wird", erzählt Janina Rösler über die Nachsorgeklinik Tannheim. Gemeinsam mit vier Freundinnen, die sich im Studium kennengelernt haben, ruft die Tannheimerin ein Spendenprojekt ins Leben.

Ziel ist es, die Kinder der Nachsorgeklinik zu unterstützen und ihnen mit Spenden Reitstunden zu ermöglichen. "Pferde nehmen die Kinder so wie sie sind und schauen sie nicht schief an", berichtet Rösler und ergänzt: "Sie können langsam Stück für Stück Selbstvertrauen aufbauen". Die Patienten der Nachsorgeklinik können nämlich mit ihrer Kindheit meist keine schönen Momente verbinden.

Sie seien verunsichert und manche redeten nicht mehr, weil sie so traumatisiert sind. Im Streichelzoo der Klinik sollen die Kinder Kontakt mit den Tieren aufbauen, sie pflegen und spüren. "Es gab sogar ein Kind, das danach wieder sprechen konnte", erzählt die Studentin. "Das ist so eine wertvolle Arbeit", fügt sie beeindruckt hinzu. Das ihr Projekt Kindern zu Gute kommen sollte, darüber waren sich alle fünf Studentinnen einig.

96 Prozent des Spendenbetrages bereits gesammelt

Im Moment machen sie das Masterstudium in Online Kommunikation an der Hochschule Anhalt. Das Crowfunding-Projekt ist Teil ihres Studiums. Auf die Nachsorgeklinik Tannheim sind sie über Janina Rösler gekommen, die in Tannheim aufgewachsen ist und wusste, dass die Klinik immer auf Spenden angewiesen ist.

Begonnen hat die Spendenaktion am 1. Juli. Auf der Plattform betterplace kann die Aktion noch bis morgen unterstützt werden. Auch wenn sie zwischendurch Bedenken hatten, ob das Projekt ein Erfolg wird, haben die Studentinnen mit ihrem Projekt bereits 2400 Euro eingenommen. Das macht 96 Prozent ihrer Ziel-Spendeneinnahme von 2500 Euro. Neben Spenden erreichen die Studentinnen auch viele positive Meinungen und Kommentare. So schreibt ein anonymer Unterstützer: "Tolle Aktion! Meine Tochter mit Down-Syndrom freut sich auch immer auf ihre Reitstunden. Es ist schön, dass ihr vielen Kindern diese Erfahrungen ermöglicht!" Mit 20 Euro kann bereits eine Reitstunde finanziert werden.

Allerdings sei hierbei anzumerken, dass damit nicht die Versorgung und der Unterhalt der Pferde finanziert wird, sondern die 20 Euro nur den Lohn des Therapeuten abdecken. "Ich freue mich über jeden der spendet. Mein tiefster Wunsch ist aber eine Überfinanzierung", erzählt Rösler hoffnungsvoll und ergänzt: "Wir fünf kommen aus fast ganz Deutschland. Alle haben aber so viel Herzblut reingesteckt. Jeder von uns aktualisiert ständig die betterplace-Seite, um zu schauen, wie viel noch gespendet wurde."

Weitere Informationen: www.betterplace.org/de/projects/45012-therapeutisches-reiten-schenken-sie-kindern-lebensfreude