Holt Slam-Poeten in das Theater am Turm in Villingen: Elias Raatz. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Elias Raatz bringt Poetry Slam auf die Bühne des Theaters am Turm / Bühnenpräsenz das A und O

Da vorne auf der Bühne, da redet er Klartext, mal lyrisch, mal ironisch, immer nah am Leben, seinem eigenen und dem der anderen: Elias Raatz ist nicht nur Slam-Poet. Der junge Mann verwandelt Ende Januar das Theater am Turm in eine Poetry-Slam-Bühne.

VS-Villingen. "Poetry Slam, Dichterwettstreit deluxe", der Titel für den Abend am Samstag, 28. Januar, ab 19.30 Uhr klingt verheißungsvoll. Und in der Tat bringt der 19 Jahre junge Doppelstädter Elias Raatz bundesweit bekannte Poeten auf die Bühne des Theaters am Turm in der Villinger Innenstadt. Unter anderem treten Bo Wimmer und Luis Schulz auf, letzterer wurde Poetry-Slam-Meister in Baden-Württemberg in der Altersgruppe U 20. Mit dabei ist auch der Stuttgarter Singer-Songwriter Konstantin Kenntner. Raatz, der demnächst sein Studium in Tübingen aufnehmen wird (unter anderem Germanistik) hat im Alter von 17 Jahren mit Poetry Slam begonnen. Er kennt also jene Vortragswettbewerbe, bei denen selbst geschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden müssen. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger. Ins Finale sei er bereits gekommen, erklärt der junge Mann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, so bei den baden-württembergischen Meisterschaften im U-20-Bereich. Seit zwei Jahren tingelt er im Ländle umher, und zwar überall dort, wo es "Slam" gibt, meistens in Unistädten wie Tübingen oder Stuttgart. Doch auch bundesweit ist er unterwegs. Die deutschsprachige Slam-Szene gelte übrigens nach der englischsprachigen als die zweitgrößte der Welt, ergänzt er.

Wie sich das für einen erwachsenen Texter so gehört, bastelte der kleine Elias schon im Grundschulalter erste Kurzgeschichten, die veröffentlicht wurden. "Ich war da vielleicht stolz", erinnert er sich. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich seine Neigung zum Poetry Slam heraus. So wie damals geht es ihm noch heute. "Ich habe eine Idee und innerhalb von 30 Minuten, wird ein Text draus." Ein Text, der für den Bühnenauftritt noch geschliffen werden müsse. Ausschlaggebend sei auch, dass der Textvortrag durch eine gute Performance und eine bewusste Selbstinszenierung ergänzt werde. "Hierbei spielen Atempausen oder Intonation eine wichtige Rolle", erklärt Raatz. Es sind Alltagsbeobachtungen, die sich in seiner Poetry wiederfinden, das Beschreiben eigener Erfahrungen und das von anderen. "Das Leben schreibt doch die lustigsten Geschichten", meint er.

Witziges aus dem Alltag

In seinen Texten verarbeitet Raatz Ernstes und Heiteres, Witziges aus dem Alltag wie Philosophisches oder ernste Themen wie Depression oder Drogenmissbrauch: Im gleichen Atemzug erzählt er sarkastisch vom Leben einer Servicekraft und von Menschen, "die einen tierisch aufregen". Poetry, das ist sein Ding, "aber singen, kann ich überhaupt nicht".

Karten für den Poetry-Slam-Abend im Theater am Turm kann man sich unter slam@texter-raatz.de und ab kommender Woche in Mory’s Hofbuchhandlung bestellen.