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Archiv: Villingen-Schwenningen und Donaueschingen stellen ihre Projekte vor / Entscheidung im März

Zwei Städte wollen dem Kreisarchiv in ihren zukünftigen Räumlichkeiten eine neue Bleibe geben. Doch Landrat Sven Hinterseh lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm am liebsten wäre, wenn das Archiv im Landratsamt bliebe.

Schwarzwald-Baar-Kr eis.

Sowohl die Stadt Villingen-Schwenningen als auch die Stadt Donaueschingen wollen auf ehemaligem Kasernengelände jeweils ein schönes neues Stadtarchiv hinstellenIm Ausschuss für Bildung und Soziales stellten die beiden nun ihre Projekte vor. Hintergrund ist, dass auch das Kreisarchiv mehr Platz benötigt und beispielsweise wertvolle Gemälde fachgerecht gelagert werden müssen.

Während in Villingen-Schwenningen auf dem sogenannten Mangin-Gelände ein eher zweckmäßiges Gebäude entstehen soll, das, wie Oberbürgermeister Rupert Kubon betonte, zugleich einen Lärmschutz für das Wohngebiet abgeben könne, hat man in Donaueschingen ehrgeizige Pläne für ein "Haus der Geschichte" auf dem dortigen Konversionsgelände.

In Villingen setzt Oberbürgermeister Kubon sogar auf zukünftige Verkehrsverbindungen: Wenn dann mal der Ringzug bis nach St.Georgen erweitert würde, wäre das neue Gebäude nur drei Minuten von einer Haltestelle entfernt. "Das Archiv der Stadt Villingen-Schwenningen enthält das größte Archivvolumen, dass es im Kreis gibt", betonte Kubon. 3000 Quadratmeter seien für die neue Heimat des Stadtarchivs vorgesehen. 2000 Quadratmeter könne die Stadt dem Kreis anbieten. Und Kubon hatte sogar schon ein Mietangebot parat: 7,50 bis 8,50 Euro pro Quadratmeter, das wäre, so der Oberbürgermeister, geradezu der Selbstkostenpreis.

Jetzt in dieser Phase den Mietzins schon festzulegen, das hält Bernhard Kaiser, Bürgermeister von Donaueschingen, geradezu für "unseriös". "Ich sage jetzt nicht, wir bieten 7,48 pro Quadratmeter", so Kaiser. In Donaueschingen soll ein Architektenwettbewerb den richtigen Entwurf für das "Haus der Geschichte" bringen. Zuvor aber soll der Kreis entscheiden, welche Möglichkeit für sein Archiv die beste wäre: Villingen, Donaueschingen oder doch das Landratsamt. Landrat Sven Hinterseh machte deutlich, dass die Mietoption für ihn in Frage komme, während Kaiser in Aussicht stellte, dass sich der Kreis auch an den Investitionskosten beteiligen könne. "Zwei spannende Projekte, das macht es nicht einfach für uns", sagte Landrat Hinterseh.

Auf dem 14 Hektar großen Konversionsgelände in Donaueschingen, das die Stadt demnächst erwerben möchte, sollen unter anderem auch die Außenstelle des Gucklochkinos, eine neue Realschule, eine Kindertagesstätte und Wohnräume Platz finden. Stolz erklärte Stadtbaumeister Heinz Bunse, dass Donaueschingen schon vor 100 Jahren zuerst eine Garnison bekommen habe, obwohl auch Villingen sich beworben hatte. "Das war vor 100 Jahren schon so wie heute, das Gelände erzählt Geschichten", sagte Bunse und erinnerte an die Erzählreihe "Tell a story". Bürgermeister Kaiser betonte, die Stadt Donaueschingen sei geübt in interkommunaler Zusammenarbeit. Im "Haus der Geschichte", das in Zusammenarbeit mit dem Baarverein konzipiert wird, soll es unter anderem auch einen Vortragssaal für 100 Zuhörer geben.

Auch in VS sollen die konkreten Planungen erst 2018 beginnen, erklärte Stadtarchivar Heinrich Maulhardt. Landrat Hinterseh betonte, dass das Thema Kreisarchiv im nächsten Frühjahr, am 7. März, auf die Tagesordnung komme. Zuvor soll der neue Kreisarchivar Clemens Joos sondieren, was benötigt wird.