Das Ehepaar Maier lebt in der vierten Generation auf dem Schillerhof. Eigenerzeugnisse stehen bei ihnen hoch im Kurs, wie derzeit die Kürbisse, die über den Hof verteilt liegen und gekauft werden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Familie Maier führt mit drei Generationen den Schillerhof / Kürbisse zieren derzeit das Gelände

Herbstzeit ist Erntezeit – das gilt auch für Familie Maier vom Schillerhof an der Weilersbacher Straße. Auf ihrem Anbaugebiet gibt es Kartoffeln, Getreide, Mais – und Kürbisse, die derzeit den Hof schmücken.

VS-Schwenningen. Der Herbst ist für Bernd Maier die anstrengendste Zeit, für seine Frau Daniela die schönste im Jahr. "Mir gefällt es, wenn man das erntet, was man im Frühjahr gesäht hat", sagt sie. "Das ist richtige Handarbeit", fügt der Landwirt hinzu. Denn die Kartoffeln werden mit der Hand verlesen und nach Größe sortiert. Mais und Getreide werden hingegen maschinell geerntet. Fast 100 Hektar Fläche bewirtschaftet die Familie, die bis zum Deutenberg hin reicht.

Der Schillerhof ist ein Familienbetrieb in mehreren Generationen, drei Unternehmen werden parallel geführt: Während Vater Wilhelm und Sohn Bernd für die Landwirtschaft zutändig sind, führt Daniela Maier den Hofladen, der zweimal wöchentlich geöffnet hat. Unterstützung erfährt sie dabei von ihren Eltern. Schwiegervater Wilhelm ist zudem mit den Eigenerzeugnissen auf dem Schwenninger Wochenmarkt vor Ort.

Zusätzlich führt der Juniorchef ein Lohnunternehmen mit Winterdienst und Ballenpressen. Mutterkühe mit ihren Kälbern, 17 eingestellte Pferde, drei eigene, einen Ochsen, sieben Schweine, zwei Schafe sowie drei Lamas sorgen für tierisches Leben auf dem Hof – und tragen zum Lohn der Familie bei.

"Zu tun gibt es also immer etwas", sagt der Landwirt und schmunzelt. Denn externe Mitarbeiter sind nicht angestellt, die komplette Arbeit erfolgt in Eigenregie. Wenn viel Arbeit ansteht, so wie bei der Herbsternte, dann helfe ihre Tante aus, erzählt Daniela Maier.

Kartoffeln aus eigener Ernte, Brot und Nudeln aus eigenem Getreide, Wurst aus eigener Tierhaltung: Die Produkte, die sie im Hofladen verkauft, stehen für Direktvermarktung durch und durch. Und das Angebot wird angenommen: Besonders freitags sei viel los, wenn die Familie zusätzlich noch Kuchen und Zöpfe backt, sagt die Betreiberin. "Dann stehen wir ab 4 Uhr morgens in der Backstube." Nicht nur aus Schwenningen kämen die Kunden mittlerweile, sondern auch aus Bad Dürrheim oder Königsfeld.

Derzeit ist der Schillerhof auch aus einem weiteren Grund beliebt: durch die riesigen Kürbnisse, die im Eingangsbereich eine richtigen Blickfang darstellen. Auch außerhalb der Öffnungszeiten des Hofladens können die Kürbisse mitgenommen werden – eine Waage und eine Kasse stehen bereit. "Leider konnten wir in diesem Herbst nicht so viele ernten wie sonst, der Acker stand im Frühjahr unter Wasser", berichtet Landwirt Maier.

Der Schillerhof kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, sagt Daniela Maier während sie auf das Bild blickt, das in der Küche an der Wand hängt. Das zeigt den Hof an seinem alten Standort am heutigen Le Prom. 1957 wurde der heutige Standort an der Weilersbacher Straße zum Hof umgebaut.

Das Ehepaar Maier genießt das Hofleben sichtlich, und auch ihre Kinder, 14 und elf Jahre alt, haben bereits jetzt Gefallen daran gefunden. "Der Große ist Feuer und Flamme für unsere Maschine, er hilft in jeder freien Minute mit", sagt die Mutter. Die jüngere Tochter hat es auf die Tiere abgesehen. Doch dazu zwingen, einmal in die Fußstapfen der Eltern zu treten, möchten sie sie nicht. Denn, so macht Bernd Maier deutlich: "Das Hofleben muss auch Spaß machen."