Die Kultwitwen haben einige ihrer Ehemänner unter die Erde gebracht: die fränkischen Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau als Waltraud und Mariechen. Foto: Schimkat: Foto: Schwarzwälder-Bote

Comedy: Volker Heißmann und Martin Rassau lassen es krachen / Fränkisches Duo begeistert Publikum

VS Villingen. Die fränkischen Kult-Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau brachten am Samstagabend die Zuschauer in der ausverkauften Neuen Tonhalle in Villingen auf Vordermann: "Wir machen hier keine Politik, denn die ist ja nur zum Heulen, aber wenn Sie alle später hier rausgehen und sagen ›Mann war das blöd‹, dann haben wir alles richtig gemacht", verkündete das geniale Duo zu Beginn der urkomischen Show.

"Ich hoffe, Sie verstehen alles, wir sprechen nur Fränkisch, Sie können ja auch kein Hochdeutsch", ging es weiter, dann knöpfte sich das Duo Villingen und Schwenningen vor. Die Tonhalle sei immer noch schief und die hässliche BlueBox sei wohl ein Geschenk der Schwenninger, ätzten Rassau und Heißmann. Heißmann schwärmte von seinem großen Vorbild Harald Juhnke, denn "wer reitet so spät durch Nacht und Gewitter, es war der Juhnke, der holt sich noch einen Liter", hatte er sich gut behalten.

Durch Villingen, immer entlang der Brunzrinne waren sie geschlurft, und im Café fielen sie auch unangenehm auf: "Ich hätte gerne einen Coffee to go", wünschte Heißmann. Auf die Frage "Zum hier Trinken oder zum Mitnehmen?" goschte er, "nein ich will die Patenschaft übernehmen". Und "Wenn’st nichts brauchst, bist in Schwenningen richtig", lautete die wenig charmante Aussage des Duos.

Heißmann spielte sich als Love-Coach auf, sein Opfer war Kollege Rassau, der wenig attraktiv angelatscht kam. "Ihre positive Seiten?", wollte der Coach wissen. Er sei reinlich und sparsam, denn er nehme Hakle feucht, zählt der Kandidat auf. Er wasche die Tüchter auch mehrmals aus, in der Spülmaschine, setzte er stolz nach, während die Zuschauer sich leicht grünlich verfärbten. "Jetzt mal Bauch rein und Brust raus, Arme schlenkern", kommandierte der Coach, woraufhin sich der Kandidat wie eine Krake am Meeresboden über die Bühne bewegte. Der Papa sei tot, der Hund auch, bemitleidete er sich selbst. Auf die Frage vom Coach, was denn passiert sei, meinte er treuherzig, beide seien auf der Autobahn Gassi gewesen.

Nach der Pause, die die Zuschauer dringend nötig hatten, schließlich taten ihnen die Lachmuskeln weh, betraten Heißmann und Rassau als die Kult-Witwen Waltraud und Mariechen die Bühne. So einige Ehemänner hatten sie verbraucht, wobei Ehemann Nummer zwei hinter Mariechen in der Garage gestanden hatte: "Drei Mal habe ich gebraucht, bis ich endlich über ihm drüber war", zählte Mariechen auf. Waltraud hatte einen ihrer Ehemänner im vierten Stock auf den Balkon geschickt. Dumm nur, dass es keinen Balkon gab: "Ich wohne im zweiten Stock, er ist bei mir vorbeigekommen", hatte Mariechen scharf beobachtet. Das Duo ereiferte sich über den alten Brauch an der Wohnungstüre: "Süßes oder Saures?" hatten die Kinder gefragt. "Dackel oder Dobermann?" lautete die ätzende Antwort. Zum Schreien war die Probe des Weihnachtsmanns, schließlich müsse man früh damit beginnen, erklärte Heißmann, und Rassau gab den Weihnachtsmann, der mindestens zehn Mal "klopf klopf klopf, ho ho ho, war er denn auch schön brav" von sich geben musste. Natürlich ging das Casting mit dem armen Knopf in die Hose, und am Schluss sang er sehr gekonnt "I did it my way", das gab Sonderapplaus.

"So, jetzt könnt Ihr gehen und Euch den Rest von Champions League anschauen", wurde das begeisterte Publikum gnädig von den Komödianten entlassen.