Mehrausgaben liegen nun bei 1,17 Millionen Euro / Gemeinderäte sprechen von mangelhafter Planung

Villingen-Schwenningen (maz). Um weitere 790 000 Euro sind die bereits genehmigten Mehrkosten von 380 000 Euro beim Neubau des Betriebshofs für die Technischen Dienste Villingen-Schwenningen (TDVS) gestiegen. So investiert die Stadt jetzt knapp zehn Millionen Euro in den Standort Auf der Steig. Bei fünf Enthaltungen stimmte der Technische Ausschuss der Erhöhung der Ausgaben schließlich zu.

Doch die weitere Kostensteigerung sorgte durchaus für Unmut. Während die einen jedoch die Devise vorgaben, trotz des Ärgers jetzt alles zu einem guten Abschluss zu bringen und nur die Informationspolitik der Stadt und mangelhafte Planung kritisch ins Feld führten, haderten andere erneut mit dem Grundsatzbeschluss, die bisher drei Standorte der TDVS zentral Auf der Steig zusammenzuführen.

Siegfried Heinzmann, SPD, meinte beispielsweise, dass die statischen Probleme bei der Salzhalle, die mit 100 000 Euro zu Buche schlagen, hätten bekannt gewesen sein müssen. Auch die Einrichtung der Werkstatt oder der Kauf neuer Möbel dürfe doch nicht die große Unbekannte sein, ärgerte sich Dietmar Wildi, CDU. Sowohl Ernst Reiser von den Freien Wählern als auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr stellten fest, dass die Wirtschaftlichkeitsprüfung für das mit 8,7 Millionen Euro veranschlagte Projekt seinerzeit knapp für den Neubau ausgefallen sei.

Auf dem alten Wasengrundstück hätte sich der Bauhof nicht vernünftig weiterbetreiben lassen, entgegnete Bürgermeister Rolf Fußhoeller. Zum einen hätte eine Sanierung am alten Standort einen Mehrbetrag erfordert, der gar nicht abzuschätzen gewesen sei, auch durch die verschärften Auflagen beispielsweise beim Brandschutz. Da hätte das Bauamt bestimmt so manches blaue Wunder erlebt. Zum anderen sei der zentrale Bauhof durch die Aufgabe der bisherigen Standorte durchaus wirtschaftlich, ob durch Einsparungen bei den Betriebskosten oder den verbesserten Personaleinsatz.

Zudem sei es gelungen, für das Gelände in der Wasenstraße einen höheren Preis als geplant zu erzielen, so dass sich die Mehrkosten fast ausgleichen, betonte Fußhoeller. Zumal das Konzept für das Gelände stehe und eine attraktive Nutzung verspreche.

Im Januar müsse das Gelände aus diesem Grund geräumt sein, erläuterte Andreas Thomma, Leiter der TDVS. Doch der Baufortschritt ermögliche den Umzug schon an seinem Wunschtermin im Oktober und November. Da stehe die nahtlose Umstellung vom Sommer- auf den Winterbetrieb an. Dies erleichtere es auch ihm und seinem Team, mitten im Tagesgeschäft umzuziehen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.