Julia Heinsen vom Amt für Familie, Jugend und Soziales (links) trifft sich regelmäßig mit Jugendlichen der Jugendbeteiligung zur Ausarbeitung von neuen Ideen und Konzepten. Dem Jugendhilfeausschuss wird nun eine Beschlussvorlage vorgelegt. Foto: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Beteiligung: Konzept wird Ausschuss zur Entscheidung vorgelegt / Ziel: Dialog mit Politik herstellen

Von Natascha Kübler

Bekommt die Stadt in Zukunft ein Jugendgemeinderat? Die Jugendbeteiligung wird dem Jugendhilfeausschuss nun eine Beschlussvorlage hierzu vorstellen.

Villingen-Schwenningen. Nächste Woche steht am Donnerstag, 21. Januar, die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf dem Plan. Auf Grundlage der Arbeit eines Arbeitskreises und einer Beteiligungswerkstatt wird dem Gremium ein Konzept für die Jugendbeteiligung vorgelegt. Die Beteiligungswerkstatt wurde vor einem Jahr mit 160 Jugendlichen durchgeführt. Der hieraus entstandene Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern der Jugendbeteiligung und Schülern, erarbeitete nun im Vorfeld eine Beschlussvorlage.

Das Konzept sieht unter anderem vor, die Beteiligungswerkstatt ab sofort einmal jährlich durchzuführen. Ein Jugendgemeinderat (JGR) soll bis Ende des Jahres 2016 kommen. Es sollen hierfür 20 Mitglieder im Alter von 14 bis 21 Jahren in freier und geheimer Wahl gewählt werden. Um möglichst viele Gruppen und Milieus zu erreichen, sollen die Sitze nach Schularten und nach Anzahl der Stimmenvergeben werden. Wahlberechtigt und wählbar sollen Jugendliche und junge Volljährige sein, die die Schule in VS besuchen und/oder ihren Wohnsitz in VS haben.

Die Amtszeit der Jugendgemeinderäte soll ein Jahr betragen und je 2 Vertreter in den Gemeinderat und den Jugendhilfeausschuss sowie je einen Vertreter in die übrigen Ausschüsse entsendet werden. Die Vertreter des JGR sollen Rederecht, Anhörungsrecht und Antragsrecht bekommen. Jede Fraktion soll einen Vertreter als Ansprechpartner für die Jugendgemeinderäte nennen.

Seit dem 1. Januar wird die Jugendbeteiligung durch eine halbe Stelle beim Amt für Familie, Jugend und Soziales unterstützt: Julia Heinsen ist das neue Gesicht, sie war im Vorfeld allerdings schon seit September als 25 Prozent Stelle angestellt. Sie ist überzeugt: "Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind." Allerdings sei das Thema "Jugendgemeinderat" sehr abstrakt für Jugendliche und nicht zu vergleichen mit beispielsweise einem Skaterpark. "Wir stehen immer noch am Anfang. Meine Aufgabe ist es, Bindeglied zu sein zwischen der Verwaltung, den Jugendlichen und den Gremien", beschreibt Heinsen ihre Tätigkeit.

Die Jugendlichen werden dem Ausschuss Statements zu den eigenen Beweggründen präsentieren, wie etwa: "Wir wollen den Jugendlichen eine Stimme verleihen und einen Dialog zwischen Politik und Jugend herstellen." Ob die Arbeit der Jugendlichen Erfolg hat und ein JGR eingerichtet wird, liegt dann in den Händen des Ausschusses.