Anna Hengstler, Vanessa Hering und Christian Strohm (von links) überlegen sich Anbaumöglichkeiten für Bonsais in ihren Gärten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstalter zufrieden / Besucher zeigen sich von Fischen und Bonsais beeindruckt

Von Rainer Bombardi

VS-Schwenningen. Von Berlin nach Schwenningen führte der Weg der Koi Expo Germany. Der Liebhaber des einst in Japan als Statussymbol geltenden Zierfisches Marcus Sippel-May initiierte die neue Ausstellung, um Liebhabern des Nishikigoi, wörtlich Brokatkarpfen, eine neue Plattform zu bieten.

"Wir gehen verstärkt auch im ländlichen Raum in die Öffentlichkeit, um die Koi-Haltung als erschwingliche Freizeitbeschäftigung für alle zu präsentieren", erläuterte Sippel-May seine Wahl für den Messestandort Schwenningen. Persönlich war er sehr zufrieden mit der Aufbauform und Anordnung der Messehallen und beabsichtigt für kommendes Jahr die Planung einer weiteren Koi-Expo am Neckarursprung.

Neben den Besucherzahlen die Sippel-May für ganz passabel hält, wird auch die Zufriedenheit der Aussteller über die Zukunft entscheiden. Bei einem Gang über das Ausstellungsgelände fiel die thematische Konzentration auf die Schwerpunkte Wasseraufbereitung (Filter), Futter, und Koi-Fische. Einer der diesbezüglich Optimierungsbedarf sieht, ist Josef Hug, der sich gemeinsam mit Frau Jennifer Frey-Hug, Lena Frey und Patrick Schneider, der sich nebst dem Koi-Handel vor allem auf den Pool- und Teichanlagenbau, die Wasseraufbereitung sowie den dazugehörigen Wasseranalysen spezialisiert hat. "Die Zusammensetzung des Wassers ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Koi-Zucht", berichtet er, wissend um das Koi-Sterben in Teichen, deren Wasser eine falsche chemische Zusammensetzung aufweise oder bakteriell verschmutzt sei. Für künftige Messen sieht Hug die Möglichkeit, verstärkt Landschafts- und Gartenbauer aufzunehmen.

Zum ersten Mal auf einer derartigen Messe waren die Deißlinger Christian Strohm, Anna Hengstler und Vanessa Hering aus Wellendingen. "Wir haben eher einen Bezug zu Reptilien, doch die Liebe zu den Lebewesen und zur Natur hat uns hierhergebracht", berichtet Strohm. Zum ersten Mal in Schwenningen, aber seit 38 Jahren in der Branche aktiv ist Hans Wilhelm Jenk. Er ist in einer der weltweit größten Firmen für Angelsport, Futtermittelherstellung und Spezialnahrung für Koi-Teichfutter tätig und erzählt von bundesweit knapp zwei Millionen Teichen mit Fischbesatz. Sie haben im Schnitt ein Fassungsvermögen von 7000 Litern, im Falle von Koibestand erhöht sich der Inhalt auf bis zu 50 000 Liter. An einem Koi-Pool steht ein Ehepaar aus Straßburg, das bei seiner Ausflugsfahrt an die Triberger Wasserfälle aus Interesse hierher kam und nun beeindruckt ist von der Begeisterung, mit der die Koi-Besitzer ihr Hobby pflegen.