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Paul Graf La Rosée ist der neue Direktor der Klinik für die Innere Medizin II

Von Marc Eich

Paul Graf La Rosée ist seit Mai der neue Direktor der Klinik für Innere Medizin II am Schwarzwald-Baar-Klinikum. Er beerbt damit Wolfram Brugger, der seit 2001 Chefarzt war.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Vom thüringischen Jena aus führt ihn der Weg in den Schwarzwald – zu einem Klinikum, das seiner Meinung nach "keine Wünsche offen lässt." Seit wenigen Wochen ist Paul Graf La Rosée verantwortlich für die Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Palliativmedizin beim Zentralklinikum in Villingen-Schwenningen. Zuvor war der 47-Jährige Leitender Oberarzt und Stellvertreter des Klinikdirektors bei der Klinik für Innere Medizin II im Universitätsklinikum Jena.

"Ich wollte in die Front der medizinischen Versorgung und alle Möglichkeiten der modernen Onkologie haben", begründet der Familienvater den Wechsel vom Universitätsklinikum in die Doppelstadt. Positiv hob er zudem hervor, dass das Schwarzwald-Baar-Klinikum in öffentlicher Hand sei. "Man ist hier der Region, der Kommune und der Stadt verpflichtet", betont er. Denn immer mehr Kliniken würden gewinnbringend an Unternehmen verkauft, im Schwarzwald-Baar-Kreis habe die Kommune die medizinische Versorgung noch selber in der Hand. "Das Klinikum hat Angebote , die Patienten sonst nur in Unikliniken bekommen", hebt La Rosée die Bedeutung des Schwarzwald-Baar-Klinikums hervor.

Für ihn ist deshalb wichtig, dass man als Zentralversorger den Patienten heimatnah die modernste Onkologie anbieten kann. Die Klinik für Innere Medizin II sei dank seines Vorgängers, Wolfram Brugger, bekannt gewesen – er sei immer ein wertvoller Kooperationspartner gewesen. Reizvoll findet er zudem, dass die Palliativmedizin der Onkologie angegliedert ist, so könne man sich mit krebsspezifischer Therapie befassen. "Außerdem haben wir hier sicherlich die modernste Palliativabteilung Deutschlands", so der in Landshut geborene Chefarzt.

Ihm habe die Onkologie schon immer am Herzen gelegen, erzählt er und begründet dies damit, dass neben dem Fachlichen auch das Kommunikative wichtig sei. "Dem Patienten muss man nicht nur die Erkrankungen sondern auch die Therapiemöglichkeiten erklären." Sein Glück sei dabei gewesen, dass im Jahr 1998, just, als er sein medizinisches Staatsexamen an der Universität Heidelberg absolviert hatte, ein neues Zeitalter der molekularen Therapie angebrochen sei. Hierbei war man erstmals gezielt darauf bedacht, das krankhafte Molekül zu behandeln. Vor allem in Heidelberg sei man diesbezüglich Vorreiter gewesen.

In seiner neuen Funktion als Klinikdirektor möchte er insbesondere die studentische Lehre weiter vorantreiben. Zwar sei noch viel Zukunftsmusik, ihm schwebe aber vor Wahlpflichtangebote für Studenten zu etablieren. "Ich möchte den Studenten damit zeigen, wie Onkologie in einem kommunalen Krankenhaus sein kann", so La Rosée.

Auf die Fahnen geschrieben hat er sich aber auch das interdisziplinäre Arbeiten mit anderen Abteilungen. Denn dank der mittlerweile fortgeschrittenen Therapiemöglichkeiten würden die Krebspatienten immer älter und hätten immer mehr weitere Erkrankungen. Geplant sei deshalb auch Portalsprechstunde, um es den Patienten vor Ort im Klinikum einfacher zu machen.