Beim Roten Kreuz Tannheim wurde der wiedergewählte Vorsitzende Volker Krems (links) für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt und Vize-Bereitschaftsleiter Raphael Krems (rechts) für zehn Jahre. Carolin Klemm (Mitte) ist neue Schriftführerin. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

DRK: Einsätze verdoppeln sich / Kreisbereitschaftsleitung in Kritik

VS-Tannheim (wz). Das abgelaufene Jahr war für das kleine Team des Roten Kreuzes Tannheim wie gewohnt sehr intensiv, wie den Berichten der Jahreshauptversammlung zu entnehmen war.

1830 Stunden ohne Fortbildung im Rettungsdienst wurden von den 14 Personen der Bereitschaft geleistet, ohne diejenigen bei Fortbildungen im Rettungsdienst beruflicher Ausbildung. Die Helfer vor Ort wurden 36 Mal alarmiert, 29 Einsätze konnten mit sechs Personen gefahren werden. Seit über zehn Jahren gibt es die Helfer vor Ort in Tannheim. In dieser Zeit haben sich die Einsätze fast verdoppelt. Die meisten Einsätze waren montags und sonntags gegen 19 Uhr. Rund 100 Stunden Bereitschaft pro Woche wurden vor Ort geleistet. Auf einen erfolgreichen Reanimations-Einsatz konnte hingewiesen werden, bei dem der Patient vollständig geheilt weiterlebt.

Mit den Helfern vor Ort hat das Rote Kreuz an Wertschätzung in der Bevölkerung deutlich gewonnen. Die Anwesenheit bei den 24 Dienstabenden betrug durchschnittlich 58 Prozent, da sei trotz aller Widrigkeiten mehr drin, machte Bereitschaftsleiter Oliver Neugart deutlich.

Das DRK Tannheim ist gut ausgebildet und gut ausgerüstet, wird daher auch vielfach nach auswärts gerufen, zu Feuerwehreinsätzen, Übungen, Festen und Umzügen. Zu den geleisteten Arbeiten gehörten auch regelmäßige Sportplatzdienste beim FC Tannheim, zu den auch das Jugend-Rotkreuz einbezogen wurde. Bereitschaftleiter Oliver Neugart gab selbst Erste-Hilfe-Kurse. Bei den vier Blutspende-Terminen wurden über 400 Spenden angenommen. Die Helfer-vor-Ort-Dienste des DRK Tannheim werden von der Bevölkerung gut angenommen und honoriert, auch was die Aktivitäten anbetrifft, sagte Vize-Vorsitzender Dirk Keller.

Wie gut es ist, auf eine gesunde Finanzlage zu achten, ging aus dem Kassenbericht von Erwin Enzmann hervor. Trotz Instandhaltungsmaßnahmen an Fahrzeugen und Geräten, blieb noch etwas übrig. Alteisen-, Altpapier-, Altkleidersammlung lohnten sich.

Bei den Neuwahlen wurde Volker Krems als Vorsitzender wiedergewählt, neue Schriftführerin wurde Carolin Klemm für die nach zehn Jahren ausscheidende Gerlinde Wehrle. Stellvertretender Bereitschaftsleiter wurde Raphael Krems. Als Delegierte zur Kreisversammlung wurden Oliver Neugart, Erwin Enzmann und Sandra Sturm bestimmt.

Deutliche Kritik äußerte die Tannheimer DRK-Leitung an der sehr mangelhaften finanziellen und ideellen Unterstützung von Fortbildungsmaßnahmen durch die Kreisbereitschaftsleitung und deren geringe Wertschätzung der Ehrenamtlichkeit. Mit der neuen Kreisbereitschaftsleitung hoffe man auf Abhilfe. Kreisvorstand Bernd Uphaus zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Tannheimer Ortsgruppe und dass "so viele junge Leute am Tisch sitzen". Er hofft, dass die Tannheimer ihre Arbeit so weiterführen können.

Wichtige Ziele sind weiterhin die Suche nach neuen aktiven Mitgliedern und einem Bereitschaftsarzt. Die DRK-Leitung wird in diesem Jahr die Rett-Mobil-Messe in Fulda besuchen, auch um AED-Defibrillatoren für Festhalle und Rathaus anzuschaffen.

Die Theatergruppe wird zusammen mit den Ministranten im Rahmen der 1200-Jahrfeier zweimal auftreten.