St. Christopherus: Diözese gibt grünes Licht / Teilsumme aus Verkauf des Pfarrhauses

Von Rainer Bombardi

VS-Weigheim. "In ständiger Kooperation mit der städtischen Verwaltung fühlt sich die Kirchengemeinde St. Otmar dafür verantwortlich, den Kindergarten St. Christopherus im östlichsten Ortsteil der Doppelstadt mit der Einrichtung einer zusätzlichen Regelgruppe für Kinder unter drei Jahren zu stärken."

In der gut besuchten Gemeindeversammlung sicherte Pfarrer Michael Schuhmacher aus kirchlicher Sicht eine überproportionale Unterstützung beim Engagement für ein starkes Weigheim zu. "Einen unserer Schwerpunkte legen wir auf die Förderung der heranwachsenden Generation", nannte er den Erweiterungsbau des Kindergartens mit integrierten Räumlichkeiten für das Pfarrbüro eine Investition in die Zukunft.

Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen übersteigt bereits heute alle Erwartungen und mit der Entwicklung des neuen Baugebietes werde sie weiter steigen. Die Diözese in Rottenburg gab bereits grünes Licht für das vom Schwenninger Architekten Steffen Halder präsentierte Bauvorhaben.

Für den hellen und mit durchgezogener Fensterfront geplanten Erweiterungsbau mit integriertem Raumkonzept für eine U3-Gruppe sind 267 000 Euro kalkuliert. Hinzu kommen weitere 18 000 Euro für Umbauarbeiten im bestehenden Kindergarten und die Umgestaltung der Außenanlagen. 66 000 Euro sind für den Umbau der Räume der Kirchengemeinde und weitere 225 000 Euro für den Anbau des neuen Pfarramtes vorgesehen.

Die Finanzierung der rund 576 000 Euro teuren Baumaßnahme erfolgt über Zuschüsse der Diözese (130 000 Euro), der Stadt (120 000 Euro), das Budget der Ortsverwaltung (70 000 Euro) und das Bundesinvestitionsprogramm für die Kleinkindbetreuung (120 000 Euro). Die Kirchengemeinde St. Otmar greift zur Finanzierung der restlichen 206 000 Euro auf ihre Rücklagen und den Erlös aus dem Verkauf des Pfarrhauses zurück.

Verwaltungsleiter Michael Rais vom katholischen Verwaltungszentrum in Rottweil sprach von einem soliden Finanzierungsvorschlag. "Der Erweiterungsbau Kindergarten wird auf alle Fälle realisiert, weitere Investitionen sind vom Verkaufserlös des Pfarrhauses abhängig", skizzierte Schuhmacher einen möglichen Investitionsstau.

Doch soweit soll es nicht kommen, da sich für das exponiert im Ortskern und denkmalgeschützte Gebäude bereits einige Interessenten informierten. Da es in Kirchengemeinden wie Weigheim wohl nie mehr einen eigenen Pfarrer gibt, der leer stehende Gebäudeteil unverhältnismäßige Unterhaltskosten verursacht und der Trend in Richtung Vergrößerung der Seelsorgeeinheiten zielt, bezeichnete Schuhmacher die Trennung vom Pfarrhaus als die einzige richtige Entscheidung.

"Wir sind gefordert, die zukünftigen Herausforderungen kompromissbereit zu bestreiten, um das Optimum zu erreichen", appellierte Schuhmacher.

Das Architekturbüro von Steffen Halder präsentierte den in einen Kindergarten und ein neues Pfarramt aufgeteilten Erweiterungsbau. Eine Umnutzung der für das Pfarramt vorgesehenen Räume durch den Kindergarten wäre bei Bedarf einfach möglich. In den Erweiterungsbau integriert ist ein behindertengerechter Zugang.

Der Baustart ist für Anfang Mai vorgesehen und das Ende für Oktober, spätestens Ende Jahr terminiert. Die Eröffnung der neuen U3-Gruppe erfolgt spätestens Anfang 2017. Der Gemeindesaal wird während den kommenden Monate als Lagerraum genutzt und kann in dieser Zeit nicht für Veranstaltungen genutzt werden.