Übung des DRK-Ortsvereins Villingen im leer stehenden Klinikum in der Vöhrenbacher Straße: Ein vermisstes Kind ist gefunden. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Rotes Kreuz und Rettungshundestaffel absolvieren besondere Übung

Villingen-Schwenningen (bn). Diese Übung hat wohl Seltenheitswert – am Samstag probte der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Ernstfall im leer stehenden und für den Abriss bestimmten Klinikum an der Vöhrenbacher Straße in Villingen.

Die Sanitäter und Rettungskräfte taten sich mit der Rettungshundestaffel Villingen-Schwenningen zusammen und ließen sich vom Team der Führungsgruppe C der Feuerwehr koordinieren. Die Fallannahme: Sieben Kinder waren am Abend zuvor vom Spielen nicht nach Hause gekommen. Angehörige suchten die ganze Nacht nach ihnen. Am Morgen hatte die Polizei Zeugenhinweise erhalten: Die Kinder waren im Bereich des alten Klinikums gesehen worden.

Die Alarmierung fand unter realen Bedingungen statt. "Weder unsere Kräfte noch die Hundeführer wissen von der Übung", sagte DRK-Einsatzleiter Thorsten Stangl. Nach der vorgeschriebenen Hilfsfrist von 15 Minuten waren mit Mannschafts- und Gerätetransportwagen alle vor Ort, angeführt von der in Weilersbach stationierten Helfer-vor-Ort-Gruppe. Sie wurden von zwei verzweifelten Großvätern (Herbert Schuler und Helmut Kunzweiler) empfangen, die an den das Gelände absperrenden Gittern rüttelten. Weil erheblich unterkühlt, mussten sie zunächst versorgt werden. Gleichzeitig wurde vor dem Eingang des Krankenhauses das Rettungszelt aufgebaut.

Dann ging es ins Gebäude. "Unheimlich" kommentierten einige der Übenden danach ihre Streifzüge durch das große leere Haus. Die Rettungshunde spürten die "Vermissten", dargestellt von Mitgliedern des Jugendrotkreuzes, schnell auf, sie wurden herausgeführt und im Zelt erstversorgt.

Der Funkkontakt mit der mit Lageplan ausgestatteten Führungsgruppe war für die Suche wichtigster Leitfaden. Unter anderen durchstreiften auch Sandra Boyle und ihre Hündin Debby das Gebäude. Für die Hunde sei es aufgrund der Thermik innerhalb der jetzt offen stehenden Geschosse recht schwer, Witterung aufzunehmen, erklärte die Hundeführerin, die ihrem eifrig suchenden Tier zügig folgte. Doch schließlich wurden alle vermissten Kinder "erschnüffelt".

Regelmäßig werden solche Proben mit anderen Einheiten des Katastrophenschutzes veranstaltet, um sich kennenzulernen und die Zusammenarbeit zu optimieren, erklärte DRK-Bereitschaftsleiterin Barbara Kühn am rande der erfolgreichen Übung.