Die Keltengruppe "Riusiava" vom Heidengraben schlägt am Sonntag, 26. März, ihr Lager im Franziskaner auf. Foto: Riusiava Foto: Schwarzwälder-Bote

Franziskaner: Darsteller machen Geschichte erlebbar / Verkaufsoffener Sonntag / Eröffnung der Kunstausstellung

Villingen-Schwenningen (maz). Für einen Tag erwachen die Magdalenenberger zum Leben: beim Keltentag am Sonntag, 26. März, von 13 bis 17 Uhr im Franziskanermuseum in Villingen. Mit der Einweihung des Keltenpfads im Jahr 2014 hat sich das Museum zum Ziel gesetzt, die Vergangenheit der Stadt mit dem größten Grabhügel der Hallstattzeit verstärkt ins Bewusstsein zu rücken und auf die archäologischen Besonderheiten aufmerksam zu machen.

Nach der Premiere im vergangenen Jahr schlagen erneut die Kelten ihr Lager im Innenhof auf. Die Gruppe "Riusiava" vom Heidengraben bei Grabenstetten stellt das Leben in der jüngeren Eisenzeit, der La-Tène-Zeit, dar. Diese auch als klassische keltische Zeit bezeichnete Epoche ist durch Cäsars Gallischen Krieg dokumentiert. Aus der Zeit der römischen Feldzüge im ersten Jahrhundert vor Christus stammt auch das Oppidum am Heidengraben, eine befestigte Siedlung, die zu den bedeutendsten Fundstätten dieser Zeit in Baden-Württemberg gehört.

Der Magdalenenberg ist über ein halbes Jahrtausend älter als diese Fundstätte und gehört in die frühkeltische Epoche, die Hallstattzeit. Diese präsentiert die "Sippe von Nagaroon" aus Backnang. Zu den wichtigsten Quellen des Reichtums der Keltenfürsten zählten der Eisen- und Salzhandel. Erläuterungen zum Salzbergbau bilden so einen Schwerpunkt. Den ganzen Nachmittag über stellen die Living-History-Gruppen das Lagerleben dar und führen altes Handwerk wie Schmieden, Textil- und Holzverarbeitung vor. Eine keltische Waffenschau ist ab 14.30 Uhr und ab 16 Uhr zu erleben. Nicht fehlen darf natürlich der Met, von dem bereits die Römer schwärmten. Anhand von Pollenresten ließen sich Spuren dieses Getränks an keltischen Fundstätten nachweisen.

Für Kinder locken Mitmachaktionen, sie können sich ein Gürtelblech stanzen oder Tongefäße nach Vorlagen herstellen. Auch das Keltenmuseum Heuneburg ist zu Gast und informiert über die Ausgrabungen bei Herbertingen. Führungen durch die Magdalenenbergausstellung gibt es ab 13 Uhr und ab 15 Uhr, eine Familienführung ab 14 Uhr. Und direkt zum Magdalenenberg geht es zum Abschluss um 17 Uhr bei einer Wanderung mit einem Druiden und seinem Lehrling, die von der keltischen Zeit erzählen.

Bereits um 12 Uhr eröffnet der Kunstverein Villingen-Schwenningen im Franziskaner die Ausstellung zu urkundlichen Ersterwähnung von Schwenningen, Tannheim und Villingen vor 1200 Jahren. Unter dem Motto "REVISION 817" haben sich Künstler mit der Urkunde Kaiser Ludwig des Frommen auseinandergesetzt und den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt.

Ein Abstecher ins Museum lohnt sich also an diesem Tag, an dem in Villingen ohnehin ein buntes Treiben herrscht. Richtet die Sparte Handel und Gewerbe Villingen des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO) von 13 bis 18 Uhr doch einen verkaufsoffenen Sonntag aus, in dessen Rahmen ab 12 Uhr auch eine Kinderolympiade in der Innenstadt lockt. Zudem tritt die Puppenbühne mit Dieter Sirringhaus und dem Zauberer Wodini auf. Und der ein oder andere Schatz wechselt sicherlich beim Kinderflohmarkt seinen Besitzer.