Villingen-Schwenningen - Unter dem Strich hat das Landes-Ministerium für Integration den Plänen von Oberbürgermeister Rupert Kubon, die Gebäude auf dem ehemaligen Kasernenareal von Flüchtlingen zu räumen und im Gegenzug Containersiedlungen auf diversen Flächen zu errichten, eine Absage erteilt.

Diese allerdings wird immerhin von allen Beteiligten hübsch verpackt – einen rüden Korb sollte Oberbürgermeister Rupert Kubon von seiner gestrigen Fahrt nach Stuttgart zum Ministerium für Integration offenbar nicht mitbringen. Sein Vorschlag, auf diversen Flächen der Stadt Container zu errichten und dorthin die Flüchtlinge umzusiedeln werde geprüft, lässt der dortige Pressesprecher Christoph Häring beispielsweise verlauten.

Und auch die Pressemitteilung der Stadt, die kurz nach 18 Uhr eintrudelt, liest sich zunächst hoffnungsvoll: "Das Angebot der Stadt, dem Land Baden-Württemberg im Bereich des Klosterhofs Ersatzflächen für die provisorische Unterbringung von Flüchtlingen in einer Erstaufnahmeeinrichtung zur Verfügung zu stellen, ist bei der Landesregierung auf fruchtbaren Boden gefallen." Dies sei das einhellige Fazit der städtischen Delegation nach dem Gespräch mit Vertretern der Landesregierung. Neben Kubon hatten Mitglieder der Gemeinderatsfraktionen und Verwaltungsfachämter am Treffen mit den Ministerialdirektoren Wolf-Dietrich Hammann (Integrationsministerium), Herbert Zinell (Innenministerium) sowie Vertretern des Wirtschafts- und Staatsministeriums teilgenommen.

Erst in den weiteren Zeilen der Pressemitteilung wird die vorgenommene Kosmetik an der eigentlichen Nachricht deutlich: Das Land hat den Plänen vorerst offenbar eine klare Absage erteilt, denn, so Kubon, das Land habe "deutlich gemacht, dass es angesichts der immer noch wachsenden Flüchtlingszahlen kurzfristig nicht auf die Unterbringung von Asylsuchenden in den ehemaligen Soldatenwohnungen in der Dattenbergstraße verzichten könne." Das einzige Zugeständnis, das VS aus dem Gespräch mitnehmen konnte: Das Land habe zugesagt, zu prüfen, ob bis Frühjahr 2017 – also in eineinhalb Jahren – eine Räumung der belegten Objekte möglich sei. Und: Falls sich der angebotene Ersatzstandort im Zentralbereich als geeignet erweise, würden auf den ehemaligen Kasernenarealen Lyautey und Mangin keine weiteren Flüchtlingsunterkünfte errichtet.