Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Sascha Keller ist Vorsitzender des neuen Jugendgemeinderats

Er ist 17 Jahre jung, weiß aber schon ganz genau was er will und wurde vor kurzem zum Vorsitzenden des neu gebildeten Jugendgemeinderates gewählt: Sascha Keller aus Obereschach, der im Hoptbühl-Gymnasium die zwölfte Klasse besucht.

VS-Obereschach. Seit seinem "rationalen" Alter interessiere er sich schon für Politik, verfolge die Nachrichten aus aller Welt und dabei besonders die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, sagt er.

Das Schulfach "Gemeinschaftskunde und Politik" ab Klasse acht sei ihm deshalb von Anfang an leicht gefallen. Außerdem fasziniere ihn die "brutale Logik" der Mathematik, das Fach Deutsch und ganz besonders die Kunst, die in seiner Reifeprüfung einen Schwerpunkt bilden wird. Auch in seiner Freizeit zeichnet Sascha gerne und gut, liebt es, die Natur und Menschen zu fotografieren, interessiert sich für Architektur, künstlerische Fotografie und für die Astro-Physik. Da er zudem mehr wissen will über die Grundlagen des Rechtsstaates, liest er das Bürgerliche und das Sozialgesetzbuch.

An verantwortlicher Stelle in der Kommunalpolitik

Und jetzt steckt er an verantwortlicher Stelle auch noch in der Kommunalpolitik. Über die Beteiligungswerkstatt hat Sascha Keller an der Entstehung des Jugendgemeinderates mitgewirkt, dessen Satzung trägt auch seine Handschrift, und seine Kandidatur war von Anfang an Ehrensache. Ebenso wie die mehrheitlich gewünschte Übernahme des Vorsitzes.

Die konstituierenden Sitzungen des Jugendgemeinderates und seiner Ausschüsse sind gelaufen. Im Januar, nach einem für Schüler "stressigen Dezember, Klausuren ohne Ende" werde man mit der Arbeit beginnen, verspricht Keller. Ein Sportturnier wurde schon in den Fokus genommen, ebenso die Aktion "Pfand daneben", bei der man Pfandflaschen in einem für Sammler würdigen Rahmen positionieren kann, Ausschüsse für die Ausrichtung von Beteiligungswerkstätten sowie Projekten mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen wurden gebildet. Die ersten Gemeinderats- und Ausschusssitzungen der "Großen" hat Sascha Keller als rede-, anhörungs- und antragsberechtigtes Mitglied mit seinen Vorstandskollegen Tim Schlenker, Arnim Bogatzki, Marven Strittmatter und Ruth Beitz schon erlebt.

Nicht immer sei es dabei "zivilisiert" zugegangen, abschrecken würde ihn der zum Teil raue Umgangston in den Gremien aber nicht. "Politik polarisiert halt", sagt Sascha Keller unbeeindruckt. Ganz klar sei für ihn, dass sich der Jugendgemeinderat nicht nur bei jugendspezifischen Themen einmischen werde, sondern bei Kommunalpolitik überhaupt. Unter anderem steht bei der Jugend die aktuelle Bereitstellung des Personen-Nahverkehrs in der Kritik. Sascha Keller ist viel beschäftigt, möchte aber immer auch noch Zeit finden für Fitnesstraining und seinen Sport Judo.

Bereits Pläne für die berufliche Zukunft vorhanden

Für seine berufliche Zukunft hat er zwar schon Pläne, sich aber noch nicht entschieden, ob er Jura studieren und sich auf Wirtschaftsrecht spezialisieren oder doch lieber kreativ arbeite möchte. Ein Studium an der Filmakademie in Ludwigsburg, das ihn zum Beispiel zur Produktion von Werbefilmen befähigt, sei ebenfalls in der engeren Wahl. Klar, dass Sascha Keller deshalb heute nicht weiß, wo er in einem Jahr leben wird, genauso wie viele seiner Gremiumskollegen. Die Amtszeit von Jugendgemeinderäten auf ein Jahr zu begrenzen, "war aus diesem Grund die richtige Entscheidung".