David Herrmann aus Schonach qualifizierte sich beim Kammerwettbewerb der Fleischer für den Landesentscheid. Hier seine Lieblingsdisziplin: Grillplatte. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kammerwettbewerb für Fleischer: "Das Handwerk sucht die Besten"

Von Birgit Heinig

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Das Handwerk sucht die Besten", unter diesem Motto fanden gestern in der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen die Kammerwettbewerbe für Fleischer sowie Fleischereifach-verkäuferinnen statt. David Herrmann aus Schonach und Corinna Klook aus Bräunlingen nehmen am Landeswettbewerb teil.

Kanapees und eine Käseplatte, ein Verkaufsgespräch über Wurst, eine Menüberatung sowie der Entwurf eines Plakates – für die vier Fleischereifachverkäuferinnen Marion Bücker aus Epfendorf, Serena Cogoni aus Jestetten, Corinna Klook aus Bräunlingen und Sabrina Losau aus Neudingen war der gestrige Tag eine freiwillig gewählte Herausforderung. Auch David Herrmann stellte sich den Aufgaben, obwohl er gestern nach Krankheitsabsagen konkurrenzlos blieb. Für ihn hieß es ein Nierenstück auszubeinen und zuzuschneiden, eine Pastete im Teigmantel zuzubereiten, eine Grillplatte und ein Fleischgericht küchenfertig herzurichten.

Schon drei neue Wurstsorten kreiert

Für den 25-Jährigen alles andere als schwierige Aufgaben, zumal er diese mit Leidenschaft und Können erledigte. Versicherungskaufmann hat er gelernt, doch der Drang ins kreative Handwerk sei schließlich stärker gewesen, erzählt Herrmann, der inzwischen im schwiegerelterlichen Betrieb arbeitet und schon drei neue Wurstsorten kreiert hat.

Er kann nicht verstehen, dass nur sehr wenige junge Leute diesen Beruf wählen. Dafür verantwortlich macht er Vorurteile und empfiehlt: "einmal genau hinzuschauen, was ein Metzger heute so macht". Mit dem blutigen und brutalen Handwerk von einst habe der Beruf nichts mehr zu tun. Nur wenige Betriebe schlachten noch selbst – das Schlachten ist laut Weiß nicht einmal mehr Inhalt der Ausbildung – und wer schlachtet, hat dafür viele moderne Geräte zur Hand.

Außerdem geschehe die Tötung der Tiere artgerecht, weiß Herrmann aus eigener Erfahrung weiß. "Metzger ist cool", lautet das Fazit des gestrigen Kammersiegers.