Auf dem verlassenen Kasernengelände Mangin sucht die Malteser Rettungshundestaffel Rottenburg nach vermissten Personen (großes Bild und rechts). Derweil sorgen Organisator Peter Trempeck und Nina Brückmann im Camp für einen reibungslosen Ablauf. (links). Das Technische Hilfswerk hat für die 36-stündige Übung die Einsatzleitung übernommen (Mitte). Fotos: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Katastrophenschutzübung: Rescue Camp der Rettungshundestaffel ist angelaufen / 36 Stunden lang Bereitschaft für 15 Teams

Die größte Katastrophenschutzübung für Rettungshundeteams, die es bislang im Schwarzwald-Baar-Kreis gab, ist reibungslos angelaufen. Seit Freitag 1 Uhr sind die Retter auf vier Pfoten unterwegs, um Vermisste aufzuspüren.

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Team vier ist nun an Schadstelle sechs." Peter Trempeck spricht in sein Funkgerät, vor ihm liegen auf einem Tisch fein säuberlich die entsprechenden Zuteilungen für die Rettungshundeteams. Mittlerweile sind knapp 13 Stunden seit Beginn des Rescue Camps vergangen, der Organisator wirkt leicht gehetzt aber zufrieden: "Es läuft alles gut."

Das Pfadfinderheim in Villingen dient hierbei als Basiscamp für die 75 Teilnehmer. Dieses habe die 15 Rettungshundeteams aus ganz Deutschland am Donnerstag angesteuert und auf ihren Parzellen ihr Lager aufgebaut. Für die Versorgung, auch mit Strom, sind sie selber verantwortlich – schließlich soll der Katastrophenfall möglichst realistisch durchgespielt werden.

In einem Anhänger des Technischen Hilfswerks befindet sich die Einsatzleitung. Von hier aus wird alles koordiniert, hier laufen die Fäden zusammen. "Die Helfer vom THW sind für die Funkkommunikation zuständig", erklärt Trempeck. Für die 36-stündige Übung hat man extra ein spezielles digitales Funknetzwerk aufgebaut. Daneben, in einem Zelt in dem das so genannte On-Site Operations Coordination Centre untergebracht ist, erhalten die Teams die Koordinaten für ihren nächsten Einsatz. Los ging es dabei am Freitagnacht um 1 Uhr. Trempeck: "Die Nachtsuche hat in einem Tunnel und auf einem Gelände stattgefunden." Am Morgen wurden schließlich weitere, lang vorbereitete Schadstellen im gesamten Kreisgebiet aufgebaut. Hierbei mussten sich die Helfer beispielsweise am Uhustein abseilen, in der Wutachschlucht einen Orientierungslauf absolvieren oder nach Vermissten in einem Trümmerkegel (ein zerstörtes Bauwerk, bei dem die Trümmer noch übereinander liegen) in Rottweil suchen.

Ein Objekt hierbei befindet sich auch auf dem ehemaligen Kasernengelände in Villingen. Die Helfer von der Malteser Rettungshundestaffel Rottenburg sind für den Einsatz zugeteilt worden. Die Hundeführer Jutta Sagert mit Hector, Verena Roth mit Nanuk und Gregor Schmid mit Utzi sowie Maschinist Florian Ruster und Gruppenführer Hans-Jörg Kaiser werden vom Punktrichter an einem Wohngebäude empfangen.

Als Gruppenführer nimmt Kaiser die Lagemeldung entgegen – auf Englisch. Aus dem Gebäude müssen Menschen evakuiert und gerettet werden – die Zeit rennt hierbei, denn steigendes Wasser im Keller sorgt für ein enges Zeitfenster. Die Teams verlieren deshalb keine Zeit, gehen sofort in das Gebäude und zunächst in den Keller. Kurz darauf werden die Hunde von der Leine gelassen – sie stehen nun im Mittelpunkt.

Von ihren Herrchen und Frauchen werden sie von Raum zu Raum geschickt, diesen durchsuchen sie akribisch. Ihr Riecher ist unter diesen Bedingungen goldwert, schließlich ist es stockdunkel. Es dauert deshalb auch nicht lange, bis einer der Hunde anschlägt: Eine bewusstlose Person muss aus dem Heizungskeller gerettet werden. Nach 30 Minuten ist ihre siebte Übung des Tages erledigt – nach einer Manöverkritik durch den Punktrichter können sich Helfer und Hunde ausruhen. Bis der nächste Einsatz ruft.