Katharina Grön und Markus Ewald vom Stadtplanungsbüro "urbanista" laden zur "Leitbild-Werkstatt" am Mittwoch, 19. Oktober, in die Duale Hochschule nach Schwenningen ein. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtcheck: Arbeitsgruppen sollen sieben Themen beackern / Es geht auch um die "alte Rivalität"

Auf dem Fahrplan zu einem Leitbild als Grundlage für das angestrebte integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) von Villingen-Schwenningen gibt es einen nächsten Haltepunkt.

Villingen-Schwenningen. Am Mittwoch, 19. Oktober, lädt das beauftragte Planungsbüro "urbanista" zur Leitbild-Werkstatt in die Duale Hochschule ein.

Ein Stadtcheck mit 4000 Umfrageergebnissen und die Fazits des zweitägigen "Zukunftscamp" Ende Juli mit rund 100 Besuchern sind ausgewertet, ein Leitbild-Entwurf steht bereits. "Jetzt können wir einen Schritt weitergehen, um Villingen-Schwenningen zukunftsfähig zu gestalten", sagt Stadtplanerin Katharina Grön. Oberbürgermeister Rupert Kubon liebäugelte gestern beim Pressegespräch gar mit einem Leitbild als Weihnachtsgeschenk für die Stadt.

Die Leitbild-Werkstatt wird die Fortsetzung des andauernden Dialogprozesses sein. Dazu eingeladen sind Bürger, die Vertreter von Politik, Verwaltung, Vereinen und Institutionen sowie des Handels und der Industrie.

In Arbeitsgruppen sollen die im Zukunftscamp bearbeiteten Positionen zu folgenden sieben Themen fachlich vertieft werden.

 Profilierung der beiden großen Stadtbezirke: In Villingen soll die Tradition lebendig weiterentwickelt und in Schwenningen die industrielle Gründerzeit als Potenzial genutzt werden.

 Zusammenhalt: "alter Rivalität" mit einer positiven Außendarstellung und einer "gemeinsamen Stadtvision" begegnen und eine "Besuchskultur" entwickeln.

 Weiterentwicklung der Ortschaften: Im Fokus stehen die soziale Versorgung und Infrastruktur, Verdichtung durch Neubauten, das Arbeiten und Altern sowie der starke Zusammenhalt in den Ortsteilen.

 Attraktivität der Stadt für junge Menschen: Arbeitsplätze, Nah- und Fernverkehr, Bildung, Wohnen, Freizeit für junge Leute und den unterschiedlichen Bedürfnissen im Nachtleben muss mehr Beachtung geschenkt werden.

 Gestaltung lebenswerter Nachbarschaften: wohnungsnahe Versorgung, Erreichbarkeit von Freizeiteinrichtungen und Arbeitsstellen sowie Orte des Miteinanders im öffentlichen Raum tragen zur Lebensqualität in den Quartieren bei.

 Eine Stadt für alle: Für Menschen mit Behinderung müssen Barrieren abgebaut werden. Integration von Migranten und Flüchtlingen gelingt am besten durch Beschäftigung.

 Was kann die Stadt für die Wirtschaft und die Wirtschaft für die Stadt tun? Die Stadt muss eine "Marke" werden, in der sich solides Gewerbe und modernes Know-How in einer vernetzten Region ergänzen.

Markus Ewald von "urbanista" bezeichnete die Ergebnisse des Zukunftscamps als "guten Fundus" für eine Weiterentwicklung hin zum Leitbild. Für Henning Keune, den Leiter des Stadtentwicklungsamtes, ist der Weg dorthin mit der Möglichkeit der Bürgerbeteiligung der richtige, auch wenn das Ergebnis nicht repräsentativ sein könne. OB-Referent Jörg Röber sieht darin einen "konkreten Handlungsfaden für künftige Projekte", der zudem Voraussetzung für eine Vielzahl von Landesförderungen sei.

Termin: Die Leitbild-Werkstatt findet statt am Mittwoch, 19. Oktober, 17.30 bis 21.45 Uhr, in der Dualen Hochschule BW, Karlstraße 29/31, Schwenningen. Anmeldungen sind möglich unter leitbildwerkstatt@vs-weiterdenken.de oder unter Telefon 040/29 81 21 74.