Nils Landgren (zweiter von rechts) "and his friends" bieten im Franziskaner internationale Weihnachtsmusik von "Merry Christmas" bis "Stille Nacht". Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Jazz: Tosender Applaus für Nils Landgren und seine Freunde beim Konzert "Christmas with my friends"

Nils Landgren und seine Freunde können zehnjähriges Bestehen feiern und sind gern gesehene Gäste in Villingen.

VS-Villingen. Tosender Applaus im Stehen, Jubel und Freudenpfiffe waren Quittung für eine Weihnachts-Darbietung, die voll den Publikumsgeschmack traf. Das Franziskaner-Konzerthaus in Villingen wurde zum zauberhaften Tempel mit wirkungsvollen Lichteffekten.

Tradition hat der Auftakt mit "Merry Christmas", und mit dem abschließenden "Stilla Natt" gab es für Akteure und Publikum ein inniges Herz-zu-Herz-Erlebnis. Neben wirkungsvollen gesanglichen Höhepunkten war "Santa Claus" eine Reminiszenz an den Nikolaus-Tag und glänzende instrumentale Parade.

Eva Kruse bediente mit energischem Pizzicato den Kontrabass, paarte spielerische Leidenschaft mit Virtuosität bei ausdrucksvoll-jazzigen Elementen. Die perfekte Ergänzung war Nils Landgren mit seiner Posaune. Er ließ sein "Red Horn" mit bestechendem Staccato, angenehmen Legato, gekonntem Glissando und Tipptopp-Tongebung erklingen.

Als gesanglicher Hit wurde "Dotter Sion" geboten, wobei besonders der glockenhelle, strahlende Sopran von Jeanette Köhn herausragte und das rasche Intermezzo von Posaune und Sopransax (Jonas Knutsson) einen besonderen Akzent setzte.

Gitarrist Johan Norberg beeindruckte bei "Imagine" mit seinen Gitarrenkünsten und bei der serenadenhaften Komposition von Eva Kruse "Let the stars come out tonigt" bei romantisch-stimmungsvoller Ausstrahlung.

Viel Gefühl und jazzige Überzeugung brachte Jessica Pilnäs ein, die nicht nur das "Who would imagine a king" gestaltete. Zusammen mit Nils Landgren gelang ihr ein lockeres Duett bei "Baby, it’s cold outside" und Schluss-Kiss.

Bluesigen Soul bot daneben Sharon Dyall. Mit rhythmischer Bewegung, leidenschaftlichem Engagement und teils rauchige Stimme prägte sie "Love is born" oder "Every day is christmas". Nicht zu vergessen Ida Sand, die nicht nur reife pianistische Fähigkeiten bewies, sondern sich auch gesanglich einbrachte, wie beim tief empfundenen "Go, tell it on the mountain" oder "The time is here".

Das Damen-Gesangsquartett gefiel daneben mit prächtigem "Dagen är kommen" (Adeste fidelis), dem harmonischen "First noel" und dem volkstümlichen "Jul, jul strälande jul".

Für eindeutig jazzige Atmosphäre mit genialer professioneller Improvisation sorgte Jonas Knutsson mit Sopran- und Baritonsax – Weihnachten kann kommen.