Traditionelle Gesänge und Negrospirituals bieten die Herren des Männerchores unter der Dirigentin Sinnika Kimmich. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

St.-Konrads-Kirche: Adventskonzert für die Bernhardshütte

Trotz vieler Veranstaltungen war das Benefizkonzert zugunsten der Bernhardshütte in der St.-Konrads-Kirche gut besucht.

Von Siegfried Kouba

VS-Villingen. Das Adventskonzert trug den Untertitel "Das Leben erleben – Gestern, Heute und Morgen", manifestiert in drei Generationen: die Kinder der Familie Formusek, die "Fanfare Royale" mittleren Alters und der "Männerchor 1887 Villingen" mit grauem Glanz. Hinter allem stand die Idee Georg Kaisers, die liebgewonnene Bernhardshütte auf der Höhe zwischen Vöhrenbach und Unterkirnach zu erhalten.

Er kennt die Einrichtung seit den Anfängen. Nach 60-jähriger intensiver, segensreicher Nutzung ist eine Sanierung nötig, um bedarfsgerechte Räumlichkeiten anbieten zu können. Dazu soll das Konzert der Generationen finanziell beitragen, das durch die Geschwister Kamea, Sarai und Scott Formusek eröffnet wurde. Mit ihren zwei Hörnern und Posaune erklangen Beethovens "An die Freude" (Song of Joy), sowie eine "Kleine Melodie" und "Kleines Tänzchen" von Mozart sowie das bekannte französische Volkslied "Au claire de la lune". Für die munteren und sauberen Vorträge gab es herzlichen Applaus.

Traditioneller, dem sakralen Raum angepasster Gesang erklang vom Männerchor 1887 unter Leitung von Sinnika Kimmich. Sie war kurzfristig als Dirigentin eingesprungen und führte die Herren zu beachtlicher Ausdrucksstärke, bewiesen unter anderem im Jubel- und Loblied "Hymnus" von Friedrich Silcher und dem schwingenden "Abendfrieden" von Franz Schubert. Nach der Zugabe des "Adeste fidelis" (Herbei nun ihr Gläubigen) war der in eine phantasievolle Lichtkomposition gehüllte Altarraum frei für die "Fanfare Royale", bei der auch Sohn Edgar von Georg Kaiser Mitglied ist. Der Trompeter ist bekannt vom Sinfonieorchester VS und trat erstmals mit der Formation in Villingen auf, zu der Stephan Börsig (Trompete/Piccolo- oder Bachtrompete), Delphine Gauthier-Guiche (Horn), Thomas Kaltenbach (Posaune) und Victor Hege (Tuba) gehören.

Ansprechende Musik wurde geboten, eröffnet mit einem Rondo des Franzosen Jean-Joseph Mouret. Mit Tänzen der Renaisscance wurde polyphone Musik von Thielmann Susato geboten. Die schmetternden Trompeten, der mächtige Klang, der fein und geschmeidig gestaltete Tanz ohne Bass, das schöne Hornsolo im dritten Satz, der Wechsel von hohen und tiefen Instrumenten, die engen Harmoniegeflechte und die an Turmmusik angelehnten Klänge beeindruckten. Originalmusik gab es mit einem dreisätzigen Quintett des russischen Ingenieurs, Tubaisten und Komponisten Victor Evald (1860-1935). Beeindruckend auch die Pavane von Gabriel Fauré und ein Auszug aus Händels "Wassermusik". Bestens kam auch die West-Side-Story von Bernstein an und die Zugaben "Ain’t misbehavin" und "The Harlem Rag" ließen nochmals Spiellaune, Energie und Engagement erkennen. Herzlich bedankte sich Frank Bonath, Vorsitzender des Vereins Bernhardshütte, bei allen Akteuren und gab einen sanften Hinweis auf die Körbchen beim Eingang.