Jazz-Saxofonist Jonathan Maag gastiert am morgigen Freitag mit der Band Bounce im Jazzclub Villingen. Foto: Maag Foto: Schwarzwälder-Bote

Vollblut-Saxofonist Jonathan Maag aus Dauchingen / Gastspiel mit "Bounce" im Jazzclub

VS-Villingen. Er ist Musiker durch und durch: Jonathan Maag aus Dauchingen. Ende August hat er sein Studium an der Berner Hochschule der Künste als Master im Fach Jazzkomposition als Jahrgangsbester abgeschlossen. Kurz zuvor, im April, gewann der Saxofonist mit seiner Band Bounce den mit 15 000 Franken dotierten Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank.

Mit dieser Band gastiert er nun im Rahmen einer Tournee am Freitag, 13. September, im Jazzclub Villingen.

In der Begründung für die Vergabe des Jazzpreises an Bounce nannte die international zusammengesetzte Jury Begriffe wie "Dringlichkeit", "Risikofreude" und "Energie". Die Gruppe schreibe auf individuelle, fantasievolle und unverbrauchte Weise die Geschichte des Jazz auf sehr vitale Art weiter. Wie sich dies anhört, davon können sich die Zuhörer im Jazzclub selbst ein Bild machen.

Saxofonist Jonathan Maag ist in der Region kein Unbekannter. 2006 hat er am Gymnasium am Deutenberg sein Abitur gemacht und längere Zeit in der dortigen JazzconneXion als Tenorsaxofonist gespielt. Mittlerweile blickt der Musiker auf eine beachtliche Liste an Engagements und Auszeichnungen: Mitglied in Landes- und Bundesjugendjazzorchester, erster Preis beim Internationalen Jazzwettbewerb Biberach 2010, Gewinner "JazzMA Preis" 2008, erster Preis beim "Yamaha European Saxofone Contest" 2007, erster Platz beim "Skoda Jazz Preis" (2005).

Konzerte spielte Jonathan Maag unter anderem mit Jason Wright, Max Mutzke, Obi Jenne, HELP!, Tom Harrell, Sandy Patton und Silvia Dimitrescu. Hinzu kommen Auftritte bei Festivals wie dem Internationalen Jazzfestival Bern, der Fribourg Jazzparade und beim Europäischen Kulturkongress in Karlsruhe.

Auch auf seinen Auftritt in Villingen darf man gespannt sein. In Kritiken heißt es, das Quartett Bounce befreie den Jazz konsequent und unaufgeregt aus den Genrezwängen. Reibungsflächen gibt es nicht wenige in ihrer Musik, verzichtet die Band doch bewusst auf ein Harmonieinstrument und lotet kompositorisch und spielerisch die dadurch gewonnene Freiheit aus. Improvisation, aber immer im Dienste des Kollektivs, so lässt es sich am ehesten beschreiben, wenn sich Saxofonist Jonathan Maag und Trompeter Julian Hesse in klassisch anmutenden Passagen ergänzen, gleichzeitig befeuert vom Moskauer Bassisten Andrey Tatarinets und Drummer Domi Chansorn. Rund ist der Sound, flirtet mal mit Pop, mal mit Drum’n’Bass, aber bevor sich die Zuhörer in das Gehörte einnisten können, ist Bounce schon wieder auf dem Weg in eine neue Richtung.