Sie diskutierten über Flucht, Asyl und Zuwanderung (von links): Ulrich Manz, Anita Neidhardt-März, Lars Castellucci, SPD-Bundestagskandidat Jens Löw, Bruno Arm, Uwe Hüls und Beate Schmidt-Kempe. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahlkampf: SPD und AWO debattieren über Flucht, Asyl und Zuwanderung

Um das Thema "Vielfalt in Europa – Flucht, Asyl, Zuwanderung" ging es bei einem Diskussionsabend des SPD-Kreisverbands Schwarzwald-Baar und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Villingen-Schwenningen im Abt-Gaisser-Haus in Villingen.

Villingen-Schwenningen. Die AWO-Vorsitzende Beate Schmidt-Kempe begrüßte den SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci, Berichterstatter Flüchtlingspolitik der SPD-Bundestagsfraktion. Laut seinen Worten "haben die Menschen einen Grund, wenn sie sagen, dass die Situation nicht optimal ist, doch Integration braucht Zeit." Die Länder, die Flüchtlinge aufnehmen, benötigen für die Menschen bezahlbaren Wohnraum, Sprache, Bildung und Ausbildung. Nicht jeder wolle und könne bleiben. Mit Bildung und Ausbildung könnten Menschen sinnvoll in ihre Heimat zurückkehren.

Ein weiteres Ziel sei es, Menschen, die hier arbeiten, sich an die Regeln halten und deren Kinder zur Schule gehen, nicht abzuschieben. Hier müsse ein Statuswechsel für die Betroffenen möglich sein. Dafür seien schnellere und verbesserte Verfahren notwendig, meinte Castellucci. Die Podiumsteilnehmer mit dem Moderator Bruno Arm bestätigten bereits im Vorfeld diese Aussagen.

Es gibt Abschiebungen

Beate Schmidt-Kempe und Anita Neidhardt-März, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kreis, beschäftigt zum Thema Asyl zwei große Themen: die Herausforderungen für Integrationswillige und deren Unterstützer sowie diejenigen Menschen, die integrationswillig und fähig sind, und dennoch abgeschoben werden. Der Sozialpädagoge Ulrich Manz bestätigte diese Widersprüche aus seiner praktischen Arbeit. Trotz Praktikums- und Lehrstellenangeboten konnten aufgrund formaler Vorgaben gewünschte Vermittlungen nicht stattfinden.

Uwe Hüls, Leiter des Wohnheims für unbegleitete Jugendliche im Regenbogenhaus in Villingen, schilderte die Not, das Leid und die Dankbarkeit der jungen Menschen.