Innere Erleuchtung – sicherlich ein wichtiges Ziel. Beim Tag der offenen Türe im Buddhistischen Zentrum in Schwenningen gab es aber ganz irdische Dinge wie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Auf unserem Bild: Martina van Spankeren und Michael Höster. Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Buddhistisches Zentrum öffnet die Türen / Keine New-Age-Bewegung, sondern "alte Marke"

Von Wolfgang Trenkle

Villingen-Schwenningen. 1987 in Villingen gegründet, existiert das Buddhistische Zentrum Villingen-Schwenningen inzwischen seit 27 Jahren. Nun lud das Zentrum zum Tag der offenen Tür ein.

Seit 1993 ist der heute rund 45 Mitglieder zählende gemeinnützige Verein in der Schwenninger Brühlstraße 76 heimisch. "Unser Ideal ist es, die Möglichkeiten der menschlichen Entfaltung zu erkennen und auszuweiten", erläutert Manfred Maier, einer der Gründungsmitgliederin den hellen, lichten Räumen mit Buddha-Bildern und Statuen an den Wänden. In der damit gewonnenen Freiheit manifestiere sich die Qualität des Lebens.

Die Gruppe orientiert sich am sogenannten Diamantweg-Buddhismus, einer von vier großen Schulen der östlichen Weisheitsregion. Gerade in der heutigen stressigen Welt sei es wichtig, sich von äußeren Zwängen freizumachen. Buddha habe gelehrt, dass es weniger auf die äußeren Bedingungen ankomme als vielmehr auf die inneren. Um dies zu illustrieren, benutzt Maier das Bild eines Kristalls. Egal, auf welchem farbigem Hintergrund ein solcher liege, gehe das Licht durch ihn hindurch – er ändere zwar seine Farbe, bleibe aber im Kern der gleiche.

Das eigene Potenzial im Hinblick auf Einsicht, Unerschütterlichkeit, Freude und Liebe erkunden die Buddhisten gemeinsam beispielsweise in geführten Meditationen. "Daran teilnehmen und es ausprobieren kann jeder", so Manfred Maier, "wer hierher kommt, hat die Möglichkeit, den buddhistischen Weg kennenzulernen." Wichtig ist ihm zu betonen, dass die Gruppe keine New-Age-Bewegung darstelle. Von modischen Strömungen grenzt er sich deutlich ab: "Der Buddhismus ist eine ›alte Marke‹ mit ganz klassischen Methoden."

Religion oder nur Bewusstseinstechnik? Der vor rund 2500 Jahren lehrende Religionsstifter Buddha begründete die Hauptreligion vieler ostasiatischer Länder. Davon, den Buddhismus mit anderen Religionen und Weltanschauungen zu vermischen, hält Maier wenig. "In unserem Glauben missionieren wir nicht. Es freut uns, wenn Menschen zu uns finden und ausprobieren, ob der Buddhismus etwas für sie sein könnte." Davon, sich überall nur etwas herauszupicken, rät er ab und macht ein Beispiel lokaler Geografie: "Es gibt viele Wege nach Villingen. Aber letztlich muss man sich einen heraussuchen, um anzukommen."