Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals: Ortskuratorin Anita Auer (von links), Stadtführerin Anneliese Harm, Christine Lauble-Klepper von der unteren Denkmalschutzbehörde, Bezirkskantor Christof Wünsch, Bezirkskantor Marius Mack, Annemarie Conradt-Mach, Vorsitzende des Heimatvereins, Historiker Siegfried Heinzmann, Architekt Bernhard Hesse, Rietheims Ortsvorsteherin Gudrun Furtwängler, Stadtarchivar Heinrich Maulhardt und Pädagoge und Buchautor Ekkehard Achterberg. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Am Sonntag ist Tag des offenen Denkmals / Führungen, Vorträge und Orgelkonzerte sind geboten

In diesem Jahr wird der bundesweite Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 10. September, mit dem Orgeltag vereint. Deshalb wird es in Villingen-Schwenningen nicht nur Führungen in Schulen und auf Friedhöfen geben, sondern auch Orgelkonzerte in drei städtischen Kirchen.

Villingen-Schwenningen. Denkmäler sind groß, alt und prachtvoll – das sind zumindest die ersten Adjektive, die einem in den Sinn kommen. Doch müssen sie das tatsächlich sein? Das Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals, "Macht und Pracht", soll eine ganz andere Intension wecken. Denn Denkmäler hätten oftmals nicht nur etwas mit Pracht zu tun, sondern vor allem auch mit Macht, wie Annemarie Conradt-Mach erklärt. Sie wird am Sonntag Vorträge in der Karlschule halten. "Die einstige katholische Schule war nichts anderes als eine Machtdemonstration der Kirche, ebenso wie es deren Schließung im Dritten Reich durch die Nazis gewesen ist", erklärt sie, in welche Richtung ihre Vorträge gehen werden.

Anita Auer, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, erklärt das Ziel der Veranstaltungen, die an acht Orten stattfinden werden: "Die Besucher sollen verstehen, was Kulturdenkmäler sind, und warum sie geschützt werden sollen." Bei älteren Bauwerken leuchte es vielen Menschen ein, doch gerade bei jüngeren Bauten, wie beispielsweise dem Deutenberg-Gymnasium verstünden sie nicht immer, weshalb deren Sanierungen so teuer und aufwendig seien. Besonders stolz sei sie, dass im diesjährigen Programm tatsächlich zwei Gebäude mit dabei seien, die in diesem Jahr erst saniert worden sind: die Karlschule in Schwenningen und das Rathaus in Rietheim.

Durch letzteres wird Ortsvorsteherin Gudrun Furtwängler führen und über die Entwicklung von der Mosterei, über den Gemeindesaal mit Klassenzimmer, bis zum heutigen Rietheimer Rathaus berichten. Die Führungen sind um 13, 14.30 und 16 Uhr, Treffpunkt ist am Rathaus.

Münsterplatz, Villingen: Heinrich Maulhardt wird gemeinsam mit Oberbürgermeister Rupert Kubon um 11.30 Uhr und 14 Uhr über "Villingens Machtzentrum", dem Münsterplatz, führen. Treffpunkt ist jeweils am neuen Rathaus.

Alter Friedhof, Schwenningen: Dieser Ort erzählt die Geschichte der Schwenninger Uhrenindustrie. Hier existieren noch Gräber der "großen Namen", die die Stadtgeschichte prägen. Um 13 und 15 Uhr führt Siegfried Heinzmann für jeweils eineinhalb Stunden über das Gelände an der Dauchinger Straße. Dort ist auch der Treffpunkt.

Karlschule, Schwenningen: Durch das ehemalige Schulgebäude, das seit diesem Jahr von der Hochschule Furtwangen (HFU) genutzt wird, führt Architekt Bernhard Hesse. Zudem finden von 13 bis 16 Uhr stündlich Vorträge von Annemarie Conradt-Mach statt.

Evangelische Stadtpfarrkirche, Schwenningen: Um 11.30 Uhr wird Siegfried Heinzmann einen kurzen historischen Abriss vortragen, Frank Banse, Pfarrer in Ruhestand, wird den biblisch-theologischen Teil erläutern, und Bezirkskantor Christof Wünsch beginnt anlässlich des Orgeltages in der Stadtpfarrkirche dann die Orgelwanderung, die insgesamt drei Konzerte umfasst. "Ich möchte die Möglichkeiten dieses Instruments aufzeigen", sagt Wünsch.

Evangelische Johanneskirche, Villingen: Bezirkskantor Marius Mack führt um 14 und 16 Uhr die Wanderung fort, indem er "Orgelmusik hautnah erleben" lassen möchte. Dekan Wolfgang Rüter-Ebel präsentiert derweil die Geschichte der Johanneskirche.

Münster, Villingen: Münster- und Bezirkskantor Roman Laub gibt um 15 und 17 Uhr das dritte Orgelkonzert. Die Führung durch das Villinger Münster wird außerplanmäßig die bekannte Stadtführerin Anneliese Harm machen, da Altdekan Kurt Müller diese nicht übernehmen könne, erklärt Harm.

Franziskanermuseum, Villingen: Neben all diesen kulturellen Angeboten gibt es von 14 bis 17 Uhr im Foyer des Franziskanermuseums einen Informationsstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Ortskuratorium Villingen-Schwenningen.