Sieben Jahre nach dem letzten großen Pokalerfolg nehmen die Nullachter wieder am DFB-Pokal teil. Foto: Kienzler

Nullachter feiern nach SBFV-Pokalgewinn Einzug in den DFB-Pokal. Erfolg ist Finanzspritze für den Verein.

Villingen-Schwenningen - Die Freude beim FC 08 Villingen ist riesig: Sieben Jahre nach dem letzten großen Pokalerfolg nehmen die Nullachter wieder am DFB-Pokal teil. Gegen wen und ob man in Villingen spielen wird, ist allerdings noch offen.

Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die Fans des FC 08 im Saisonfinale erlebt hatten. Zunächst musste man am 21. Mai nach zehn Jahren den Abstieg aus der Oberliga Baden-Württemberg hinnehmen, am Samstag folgte schließlich ein dramatisches Finale im südbadischen Vereinspokal. Das Team von Jago Maric feierte nach großem Kampf und dank eines 5:3-Erfolges gegen den SV Oberachern vor 2500 Zuschauern in Offenburg den Pokalsieg und damit den Einzug in den DFB-Pokal.

Allerdings ohne einen Vertreter der Stadt. Diese waren zwar vom Verband eingeladen worden, fehlten aber vor Ort. "Das fanden wir schon sehr schade, schließlich haben wir viel Werbung für die Stadt gemacht", so Gaetano Cristilli, geschäftsführender Vorstand beim Traditionsverein. Denn das Spiel wurde bundesweit in einer ARD-Konferenz übertragen, die 530.000 Menschen verfolgt haben. "Da hätten wir uns gewünscht, dass man zumindest viel Glück wünscht."

Vor allem deshalb, weil der Sieg für den Verein enorm wichtig war. Schließlich schüttet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) rund 140 000 Euro an die Teilnehmer der ersten Runde aus, die zwischen dem 19. und 22. August stattfinden wird. "Von dem Geld geht aber noch einiges weg", berichtet der Vorstand. So muss an den südbadischen Verband noch Geld abgedrückt werden.

Hoffen kann man beim FC 08 aber zusätzlich auf die Einnahmen aus dem Spiel – gegen wen ist allerdings noch nicht sicher. Ausgelost wird die erste Runde am 18. Juni um 23.30 Uhr, der Verein will hierzu voraussichtlich ins Stadion einladen. "Irgendwas wollen wir zur Auslosung auf alle Fälle machen", so Cristilli der natürlich auf einen der großen Clubs aus der Bundesliga hofft.

Anschließend soll es direkt in die Planung für den Jahreshöhepunkt gehen. Beachtet werden müssen seitens des Vereins zahlreiche Auflagen des DFB, die beispielsweise die Sicherheit im Stadion betreffen und entsprechend Geld kosten. Hier komme es natürlich auch darauf an, gegen welches Team die Nullachter antreten müssen.

Davon hängt zudem ab, ob das Spiel überhaupt im ebm-papst-Stadion in Villingen stattfinden wird, schließlich sind die Kapazitäten im Friedengrund begrenzt. Laut Angaben der Stadt dürfen lediglich 4999 Zuschauer in das Stadion. "Bei mehr Zuschauern müssten laut der Versammlungsstättenverordnung größere bauliche Maßnahmen umgesetzt werden", erklärt die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner. "Wenn wir gegen einen ganz großen Verein spielen, müssen wir uns deshalb überlegen, ob wir woanders hingehen", so Cristilli, "schließlich ist es für uns wichtig, aus dem Spiel entsprechende Einnahmen zu generieren."

Die Gründe sind klar: Beim FC 08 Villingen will man nach dem Abstieg aus der Verbandsliga so schnell wie möglich wieder aufsteigen. Ein Großteil des Geldes, das man dank des DFB-Pokals nun erhält, soll deshalb in den sportlichen Bereich fließen. Mit dem Geld sollen nicht nur wichtige Spieler gehalten werden, Neuzugänge sollen zudem für einen breiteren und stärkeren Kader sorgen. Hier hilft auch, dass die großen Sponsoren den Verein trotz des Abstiegs unterstützen werden, "vielleicht kommen sogar noch welche hinzu." Beim FC 08 ist man trotz des Abstiegs also zuversichtlich, was die neue Saison betrifft.