Dank der Oberleitung kann ein elektrisch betriebener Zug auf der Höllentalbahn zwischen Freiburg und Neustadt fahren: Künftig sollen solche Züge bis Donaueschingen und Villingen durchfahren können. Foto: Jeschke Foto: Schwarzwälder-Bote

Stellungnahmen: Wichtige Etappe des Großprojektes gemeistert / Umfangreiche Bauvorhaben sind notwendig

Schwarzwald-Baar-Kreis (jdr). Vor dem geplanten Start der umsteigefreien S-Bahn-Verbindung zwischen Freiburg, Donaueschingen und Villingen ab Dezember 2019 liegen noch einige Hürden. Eine wichtige Etappe das Großprojekt jetzt aber gemeistert: Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg hat das Anhörungsverfahren für das Vorhaben im Streckenabschnitt Neustadt-Donaueschingen jetzt abgeschlossen. Auf Basis der Einwendungen und Rückmeldungen hat das RP eine Stellungnahme an das Eisenbahnbundesamt (EBA) verfasst, das als Planfeststellungsbehörde abschließend über die Baugenehmigung entscheiden wird.

Allzu viel Zeit sollte sich das EBA mit seinem Beschluss allerdings nicht lassen. Denn schon im Mai 2018 will die Bahn die Strecke Donaueschingen-Neustadt sperren, um im Vorfeld des eigentlichen Ausbaus der Höllentalbahn-Strecke Bauarbeiten auszuführen. Von Juli 2018 bis Oktober 2019 geht es dann ans große Werk: Der Streckenabschnitt zwischen Neustadt und Donaueschingen soll elektrische Oberleitungen erhalten, damit die Lücke zwischen den anschließenden, schon elektrifzierten Abschnitten geschlossen wird.

Damit einher gehen umfangreiche Bauarbeiten, denn bei Bauwerken wie Tunnels oder Brücken über den Bahngleisen ist bislang oft kein Platz für elektrische Oberleitungen vorhanden. Daher müssen etwa Tunnelsohlen abgesenkt werden, damit genügend Höhe in der Tunnelröhre erreicht wird, um oben Deckenstromschienen einbauen zu können. Dazu kommen Erneuerungen der Straßen und Fußgängerüberführungen, Anpassungen an Bahnübergängen – "mitunter mit Umbau kreuzender Straßen", so das RP, ferner Ersatz mechanischer Stellwerke sowie Erdungsarbeiten.

Unterm Strich soll die Strecke dafür 17 Monate gesperrt werden. In dieser Zeit verkehren Schienenersatzbusse. Nur der Abschnitt Donaueschingen-Hüfingen soll früher wieder geöffnet werden, damit der Ringzugverkehr bis nach Bräunlingen fahren kann.

Im jetzigen Anhörungsverfahren hatten laut RP zwölf private Einwender die Gelegenheit genutzt, Einwendungen gegen die Pläne der Bahn zu erheben und ihre Forderungen in das Verfahren einzubringen.

Zudem gingen 95 Stellungnahmen von Behörden und Verbänden bei der Anhörungsbehörde ein.

Das RP spricht sich in seiner Stellungnahme nach eigenen Angaben beispielsweise gegen eine vom Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) geforderte Einrichtung zur Dämpfung der quietschenden Zuggeräusche in Kurven aus. Bei dem "umstrittenen Thema der Rettungsplätze und deren Wege konnte letztlich die Lösung einer möglichst naturnahen Schotterung statt der zunächst vorgesehenen Asphaltierung gefunden werden", so das RP. Mit der Vorlage der Stellungnahme für den östlichen Abschnitt konnte nun auch hier das Anhörungsverfahren abgeschlossen werden.