Stefan Würfel (vorne links) und sein Team mit Tobias Ilg, Ulrike Timm und Yasmine Laaser (von hinten nach vorne) beraten in der Reutestraße sowohl junge Menschen als auch Senioren. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Psychologische Beratungsstelle in Schwenningen mit neuem Team / Erziehung nimmt großen Stellenwert ein

Von Madlen Falke

VS-Schwenningen. Ganz neu sind die Gesichter in der einzigen Psychologischen Beratungsstelle Schwenningens nicht mehr. Dennoch ist es ein noch junges Team, das in der Reutestraße 43 neben der Pauluskirche Menschen in schwierigen Lebenslagen kompetent zur Seite steht.

Stefan Würfel, Diplom-Pädagoge, leitet seit zwei Jahren die Psychologische Beratungsstelle in Schwenningen, die eine Außenstelle der Hauptstelle in Tuttlingen ist. Die Einrichtung ist ökumenisch und wird sowohl vom evangelischen Kirchenbezirk Tuttlingen als auch von der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart getragen.

Außerdem bezuschusst die Stadt Villingen-Schwenningen und der Landkreis die Beratungsstelle, die bereits seit 1979 in Schwenningen ansässig ist.

Die Aufgaben der Beratungsstelle sind in drei Bereiche unterteilt: Die Erziehungs- und Jugendberatung nimmt dabei einen großen Teil der Arbeit der Mitarbeiter ein. "Etwa 50 Prozent der Fälle beziehen sich auf diesen Bereich. Besonders wachsend ist das Thema Erziehungsberatung, da Eltern heutzutage zunehmend unsicher sind, wie sie ihre Kinder gut erziehen", berichtet der Leiter.

Der zweite Bereich umfasst das Thema Paarberatung und hilft unter anderem auch bei Trennungen oder Scheidungen. Der dritte Teil ist die Lebensberatung, die Menschen in allerlei Konflikten begleitet und unter Umständen auch weitervermittelt, wenn ein Klient zum Beispiel eher eine Schuldenberatung in Anspruch nehmen müsste oder aus psychologischen Gründen ein Klinikaufenthalt vonnöten ist.

Das Team sieht sich als Helfer in allen Lebenslagen und verweist darauf, dass es intensiv ausgebildet und stetig fortgebildet wird. Ulrike Timm, Diplom-Psychologin arbeitet bereits seit fünf Jahren in der Psychologischen Beratungsstelle, zunächst auch in Tuttlingen und seit zwei Jahren ausschließlich für Schwenningen. Sie ist spezialisiert in der ressourcenorientierten Paartherapie und will Paaren mit Konflikten darauf aufmerksam machen, ihre Stärken wieder zu erkennen und diese zugunsten der Beziehung einzusetzen.

Tobias Ilg, Diplom-Sozialpädagoge ist das neueste Team-Mitglied in der Beratungsstelle. Seit gut einem Jahr bringt er seinen Erfahrungsschatz aus der Flüchtlings- und Jugendhilfe mit in Schwenningen ein.

Komplett wird das Team mit der Sekretärin Yasmine Laaser, die immer montags und mittwochs in der Beratungsstelle anzutreffen ist. An den anderen Tagen unterstützt sie das Tuttlinger Team. Sie ist erste Ansprechpartnerin für Menschen, die eine Beratung wünschen und muss kompetent und einfühlsam über die Möglichkeiten der Beratungsstelle informieren.

Sie und auch die anderen Kollegen bilden sich stetig fort und arbeiten daran, Prozesse zu optimieren. So konnte die Wartezeit auf einen Termin verkürzt werden, indem einige Prozesse umstrukturiert wurden. "Innerhalb von ein bis drei Wochen bekommen Klienten bei uns schon einen Termin", erklärt Laaser.

Im vergangenen Jahr kümmerten sich Würfel und sein Team um 128 Fälle – Menschen, die aus dem ganzen Schwarzwald-Baar-Kreis kommen, um Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch zu nehmen.

Die Beratung ist grundsätzlich kostenlos, wobei bei der Paar- und Lebensberatung ein minimaler Eigenanteil anfällt, solange es das Einkommen der Klienten zulässt.