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Anonyme Briefschreiber üben Kritik an Führungsstil im Heilig-Geist-Spital. Heimbeirat: "Wir wissen, dass es Probleme gibt".

Villingen-Schwenningen - Es ist eine Art Dejà-vu: Der Schauplatz ist der gleiche, und die Position innerhalb der Altenpflegeeinrichtung ebenso.

Erneut geht es um die Heimleiterin, und erneut geht es um angebliche Probleme von Mitarbeitern mit dem Führungsstil im Heilig-Geist-Spital in Villingen.

Es sind immer wieder die gleichen anonymen Briefschreiber, die ihre Vorwürfe gegen die Villinger Einrichtung erheben. Und in schöner Regelmäßigkeit geht es auch um Kritik der Mitarbeiter. Der jüngste dieser Briefe, erneut ein Fall für den Papierkorb, oder doch nicht? Fakt ist, dass das Schreiben in recht großem Stil an die Öffentlichkeit gelangte, in dem angebliche Versäumnisse der neuen Heimleiterin breit getreten werden. Günter Reichert, Geschäftsführer des Spitalfonds, hat den Brief ebenso erhalten wie die Mitglieder des Heimbeirates. Das Papier, mit Absender unbekannt, sei aber auch in den Briefkästen der Heimbewohner gelandet, heißt es aus gut informierten Kreisen.

Was ist dran an den Vorwürfen gegen die Heimleiterin Sanja Dörr? Gerade mal seit zwei Jahren im Amt werden Zweifel an ihren Führungsqualitäten laut. Geschäftsführer Günter Reichert, der im Gegensatz dazu nur Anerkennung für seine Arbeit und sein Engagement bekommt, möchte sich nicht dazu äußern. "Generell werde ich zu Personalangelegenheiten öffentlich nichts sagen", reagierte er auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Vielmehr rückt er organisatorische Veränderungen im Heim und Prozessoptimierungen ins Blickfeld.

Heimbeirat: "Wir wissen, dass es Probleme gibt"

"Der Ruf unserer Einrichtung ist sehr gut", bekräftigt Reichert, "unser Haus ist sehr gefragt", was sich nicht zuletzt durch eine Vollbelegung zeige. Zudem kämen auch Mitarbeiter wieder ins Spital zurück. "Wenn die Stimmung in diesem Haus so schlecht wäre, warum kehren dann Mitarbeiter wieder zurück oder kommen Pflegekräfte aus anderen Einrichtungen zu uns", stellt er die Gegenfrage.

Wie bereits in der Vergangenheit, gebe es auch jetzt "ein Führungsproblem", bestätigt ein Heimbeiratsmitglied. Nun soll die Beurteilung für die Nachfolgerin Sanja Dörr ähnlich (unerfreulich) ausfallen.

Dass die Probleme ähnlich gelagert sind, dieses Empfinden hat der Heimbeirat. Und: "Auch wir werden darauf angesprochen."

Hinter vorgehaltener Hand heiße es sogar "Frau Dörr ist das Problem". Kritisiert werde unter anderem, dass sie sich immer wieder im Ton vergreife. Zu den Vorwürfen selbst konnte die Heimleiterin keine Stellung nehmen, da sie noch im Urlaub ist. Möglicherweise, so sucht der Heimbeirat eine weitere Erklärung für die "Unruhe", könne sich auch der ein oder andere mit manchen Veränderungen im Heim nicht identifizieren. Jedoch soll dies nicht der einzige Grund sein.

Günter Reichert kann die "Geheimnistuerei" nicht nachvollziehen: "Wer Probleme hat, der kann uns das gerne mitteilen, aber namentlich".