VS-Schwenningen - Als einzige Firma in Schwenningen hat Waldmann eine eigene Werkfeuerwehr. Diese hat sich nicht nur beim großen Hagelunwetter bewährt.

Geboren wurde die Idee einer eigenen Feuerwehr beim Unternehmen für Beleuchtungskonzepte im Januar 2001. "Bei uns waren schon immer feuerwehrtechnische Geräte vorhanden, die aber nie richtig eingesetzt oder mit denen nie geübt wurde", erklärt Christian Krause, stellvertretender Abteilungsleiter der freiwilligen Feuerwehr Schwenningen und Chef der Werkfeuerwehr.

Zusammen mit weiteren Kameraden der Feuerwehr Schwenningen äußerte man den Wunsch gegenüber Geschäftsführer Gerhard Waldmann, eine eigene Feuerwehr zu gründen – verbunden mit einem Kostenplan sowie einer Abwägung, ob eine Werk- oder Betriebsfeuerwehr angestrebt werden soll. "Es ist allerdings so, dass die Werkfeuerwehr einen höheren Status hat und selbstständig Einsätze abarbeiten kann", begründet Krause, warum man sich letztendlich gegen eine Betriebsfeuerwehr entschieden hat.

Um den Weg für die eigenen Einsatzkräfte zu ebnen, stand jedoch noch einiges an Arbeit bevor. "Wir mussten uns nach einem Löschfahrzeug umschauen, feuerwehrtechnische Ausrüstung und Einsatzkleidung besorgen sowie einen Unterstellplatz für das Fahrzeug suchen", zählt Krause auf, der bereits seit fast 25 Jahren in dem Betrieb arbeitet.

Ihr erstes Fahrzeug erhielten die Kameraden von der Feuerwehr Rielasingen, und so konnte der Antrag für eine anerkannte Werkfeuerwehr im April 2001 an das Landratsamt gehen. "Die Feuerwehr wurde schließlich am 2. Mai 2001 gegründet und anerkannt – sehr zu Freude der Geschäftsführung", so der Kommandant. Denn im Jahr 2004 hat es Waldmann beim Hagelunwetter schlimm erwischt. Damals hatten tennisballgroße Hagelkörner Dachfenster zerschossen, sodass Wasser in das Gebäude eindrang. Krause: "Wir waren die komplette Nacht im Einsatz, um die Produktion für den kommenden Tag zu sichern – das ist uns dann auch gelungen."

In erster Linie kümmert sich die Werkfeuerwehr allerdings um den abwehrenden Brandschutz auf dem Gelände sowie im Betriebskindergarten. Dazu steht ihr mittlerweile ein von der Feuerwehr St. Märgen ausrangiertes Tanklöschfahrzeug zur Verfügung, das mit Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung, aber auch größeren Mengen Ölbindemittel beladen ist. Zusätzlich unterstützen die Kameraden den Brandschutzbeauftragten auch beim vorbeugenden Brandschutz sowie bei Räumungsübungen.

"Die Feuerwehr führt zudem Brandsicherheitswachen bei Bauarbeiten im Betrieb, aber auch beim Flugplatzfest in Schwenningen durch", beschreibt Krause die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der 16 Mann starken Truppe.

Zu durchschnittlich acht bis zehn Einsätzen werden sie im Jahr gerufen, wobei es auch durchaus Jahre gab, in denen die Werkfeuerwehr 25 bis 30 Mal zur Ölunfällen, Unwetter- und Brandeinsätzen sowie Überlandhilfen zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehr Villingen-Schwenningen ausrücken musste. "Wir pflegen dabei eine stets gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Schwenningen, sodass auf dem Betriebsgelände auch gemeinsame Proben stattfinden", unterstreicht Krause die Bedeutung der engen Beziehung. Die gute Arbeit der Werkfeuerwehr zeigt auch die Plakette "Partner der Feuerwehr", mit der Waldmann ausgezeichnet wurde.

Info: Werkfeuerwehren

Insgesamt drei Werkfeuerwehren sorgen in ganz Villingen-Schwenningen bei den Wieland-Werken, Continental und Waldmann für die Sicherheit der Mitarbeiter sowie des Betriebes und sind dabei auf die in ihrem Unternehmen zu erwartenden Einsätze spezialisiert. Die Angehörigen von Werkfeuerwehren sind Angestellte in den jeweiligen Betrieben, die im Einsatzfall alarmiert und von ihrer Tätigkeit freigestellt werden. Im Rahmen einer kleinen Serie werden die Werkfeuerwehren in der Stadt vorgestellt.