Ein 40-jähriger Mann ist der erste Drogentote in diesem Jahr in VS. (Symbolfoto) Foto: Leonhardt

Extra für Geburtstagsparty in Doppelstadt gekommen, am Morgen danach tot. Erster Drogentoter 2017.

Villingen-Schwenningen - Der Mann war extra für eine Geburtstagsfeier in die Doppelstadt gekommen, am Morgen danach war er tot: Ein 40-Jähriger ist in einer Wohnung an den Folgen seines Drogenkonsums gestorben.

Es war vergangenen Samstag gegen 10 Uhr, als die Gastgeberin in ihrer Wohnung in der Villinger Innenstadt die grausame Entdeckung machte. Sie fand einen ihrer Gäste, mit dem man in der Nacht zuvor eine Geburtstagsparty gefeiert hatte, leblos auf. Sofort setzte sie einen Notruf ab, der Notarzt eilte herbei – doch die Hilfe kam zu spät. Der 40-jährige Mann, der nach Informationen des Schwarzwälder Boten im Raum Frankfurt wohnt, war bereits tot. Schnell wurde klar, dass ein "nicht natürlicher Tod" eintrat.

Toter stammt nicht aus der Doppelstadt

Die Beamten des Villinger Reviers übergaben den Fall daher an die Kriminalpolizei, die wenig später hinzu kam. Diese kam laut Polizeisprecher Thomas Kalmbach zu folgendem Ergebnis: "Die Person starb entweder an den folgen des langjährigen Drogenkonsums oder an einer aktuellen Überdosis." Der 40-Jährige sei bei der Polizei als "langjähriger Drogenkonsument" bekannt gewesen, weswegen die Schlüsse schnell gezogen werden konnten.

Doch ob der "Goldene Schuss" Todesursache ist beziehungsweise welche Droge letztendlich in der Nacht im Spiel war, würde für diesen Fall laut Kalmbach keine Rolle spielen – eine Obduktion findet deshalb seinen Informationen zufolge keine statt. "Fremdverschulden können wir definitiv ausschließen", so der Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung. Er erklärt zudem, dass der Mann der erste Drogentote in Villingen-Schwenningen in diesem Jahr gewesen sei.

Und wie sieht die Entwicklung hinsichtlich der Betäubungsmittel derzeit aus? Kalmbach: "Im Bereich des Präsidiums ist im ersten Quartal generell eine Steigerung im Bereich der Betäubungsmittel-Delikte zu verzeichnen." Die reinen Fallzahlen zeigen dabei: Insbesondere Cannabisprodukte seien der "Renner". Doch der Trend gehe nach Angaben des Polizeisprechers aber grundsätzlich eher in Richtung Amphetamine und Liquid Ecstasy.

Steigerung bei den Drogendelikten

Könnte die Steigerung bei den Drogendelikten denn auch mit dem Zustrom an Flüchtlingen zusammenhängen? "Im Fünfjahreszeitrum betrachten wir jedes Jahr eine signifikante Steigerung im Bereich der Rauschgiftkriminalität – also auch schon vor der ›Flüchtlingswelle‹", betont Kalmbach. Jedoch gibt er ebenfalls zu bedenken, dass auch Flüchtlinge, insbesondere Afrikaner, als Konsumenten und Händler von Drogen in Erscheinung getreten seien.

Eine rein auf Zahlen basierende Bewertung scheint der Polizei allerdings schwierig. Der Grund: Die Größenordnung der Dunkelziffer ist den Beamten nicht bekannt. "Schließlich spricht man hier nur von Delikten, die uns bekannt sind", so Kalmbach. Daher ließe sich beim Zusammenhang zwischen der Steigerung der Rauschgiftkriminalität im Verhältnis zum Flüchtlingsaufkommen laut seinen Angaben "nur lapidar feststellen, dass es nicht weniger geworden ist."