Die Glocken der katholischen Kirche Pfaffenweiler müssen nachts stumm bleiben. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Martin Straßacker nimmt Richtwerte unter die Lupe / Satzung für Jugendraum genehmigt

Das Abschalten der Kirchenglocken ist unter den Bürgern in Pfaffenweiler immer noch kontroverses Ortsgespräch. Dies war im Ortschaftsrat zu erfahren.

VS-Pfaffenweiler. Der Ortschaftsrat hatte kürzlich beschlossen, dass nicht nur die Schlagintervalle der Kirchturmuhr, sondern auch der komplette Stundenschlag zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet werden soll.

Zum gegebenen Zeitpunkt war es für Ortsvorsteher Martin Straßacker die richtige Entscheidung, denn nach dem Grundsatzurteil eines Oberlandesgerichtes bleibe keine andere Wahl, weil gewisse Richtwerte eingehalten werden müssen. Was zum damaligen Zeitpunkt auch ihm nicht bekannt war, dass es in Pfaffenweiler möglich ist, das Geläut leiser zu stellen. Wie leise es geht und ob die entsprechenden Richtwerte eingehalten werden können, will er von einem Sachverständigen prüfen lassen.

In der öffentlichen Sitzung stand Bürgermeister Detlev Bührer dem Rat Frage und Antwort. Nachdem der städtische Haushalt festgezurrt ist, konnte Bührer vermelden, dass Mittel für die Erneuerung der Brücke am Kapfweg enthalten sind. Die Fertigstellung des Neubrunnenrings sei an das Jahresunternehmen vergeben und voraussichtlich im nächsten Frühjahr dran. Das Sandwegle nach Villingen sei noch nicht gerichtet, weil es zum Landschaftsschutzgebiet gehört und die Teerschicht vom Regierungspräsidium noch nicht genehmigt ist.

Die Sanierung des Schuldaches sei im Haushaltsplan 2017 ebenfalls eingeplant. Für den Radweg nach Rietheim werde zunächst eine Planung erstellt, danach gehe es erst an den Grunderwerb, teilte Bührer mit.

Genehmigt wurde vom Ortschaftsrat die Gebührenfestsetzung der Abwassersatzung für die nächsten zwei Jahre. Die bisherigen Gebühren bleiben bestehen. Bezüglich des Baugebiets Gassenäcker ist der Ortschaftsrat aufgrund des städtischen Verhaltens in der Vergangenheit noch pessimistisch. "Es ist auf dem Weg", erwiderte Bürgermeister Bührer. Die Verfahren seien angestoßen. Etwa im zweiten Halbjahr 2018 müsste es soweit sein. "So weit waren wir noch nie."

Doch etwas geschockt zeigte sich Ortsvorsteher Martin Straßacker und der Ortschaftsrat, als Bürgermeister Bührer sagte, dass der Pflasterbelag für den Vorplatz der Turn- und Festhalle vergeben sei. Es sei zugesagt worden, dass die Planungskosten von der Stadt getragen werden, und Pfaffenweiler auch nichts dagegen hat, wenn sich die Stadt mit einem zusätzlichen Beitrag beteiligt. Im Vermögenshaushalt von Pfaffenweiler sind für diesen Platz 120 000 Euro eingestellt, im Grunde genommen die gesamten Baukosten, "und da möchte ich und der Ortschaftsrat nicht übergangen werden", machte Martin Straßacker unmissverständlich deutlich.

Überdies genehmigte der Ortschaftsrat eine von Ortsvorsteher Martin Straßacker sowie der Jugendraumleierin und Betreuerin Petra Ganter überarbeitete, und der aktuellen Situation angepasste Jugendraumsatzung. Es sei ein intensives und gutes Gespräch gewesen und sei um die Benutzung des Jugendraums und die Verhaltensweisen der Benutzer gegangen. Dies auch im Zusammenhang und Hintergrund von Eltern, Anliegern und der allgemeinen gesellschaftlichen Situation.

Die Benutzung des Jugendraums ist künftig bis zum voll endeten 17. Lebensjahr gestattet. Der Schlüssel wird bei der Leitung, in diesem Fall bei Petra Ganter, abgeholt oder gegebenenfalls im Rathaus. Veranstaltern am Samstagabend wird die Gelegenheit gegeben, bis Sonntagmorgen 12 Uhr aufzuräumen und dann den Schlüssel bei der Leitung abzugeben.

Auf Wunsch kann von den Jugendlichen ein Jugendrat gebildet werden. Jeder Jugendliche bekommt eine Hausordnung ausgehändigt, die von ihm und seinen Eltern unterzeichnet wird.

Der Ortschaftsrat genehmigte außerdem nach Absprache von Brandschutzverständigen die Anschaffung von neuen Garderoben in der Grundschule in Höhe von rund 4200 Euro. Darüber hinaus wurde verdeutlicht, dass das Befahren des Bolzplatzes mit motorisierten Fahrzeugen untersagt ist, hieß es außerdem im Ortschaftsrat.